Randerscheinung Warum chinesische Reisende Münzen in Triebwerke werfen

Ein Mechaniker schraubt an einer Turbine.
Ein Mechaniker schraubt an einer Turbine.

In China gibt es ganz offenbar eine riskante Methode, um sich Glück für eine bevorstehende Flugreise zu sichern.

In Europa schimmern am Grund so mancher Brunnen Münzen. Besonders bekannt: der Trevi Brunnen in Rom. Einer Legende zufolge bringt es Glück, Münzen mit der rechten Hand über die linke Schulter in den schönen Brunnen aus dem 18. Jahrhundert zu werfen. Das Geld holt die Stadtreinigung aus dem Wasser; es wird für wohltätige Zwecke gespendet.

Doch andere Länder, andere Sitten. In China sorgte jüngst ein Reisender, der von der südchinesischen Urlaubsinsel Hainan abfliegen wollte, für Turbulenzen. Er hatte Münzen in eine Flugzeugturbine geworfen und damit den Start des Fliegers um mehrere Stunden verzögert. Das ist beileibe kein Einzelfall. In den vergangenen Jahren haben Flugreisende in China immer wieder Münzen in die Turbinen von Maschinen geworfen. Bei dem Ritual fungiert das Triebwerk wohl als eine Art Wunschbrunnen. Mit dem Wurf der Münze wünschen sich Passagiere eine sichere Reise.

Videos mit den Strafen

Allerdings erreichen sie so das genaue Gegenteil. Um ein Unglück zu vermeiden, muss das Flug- und Bodenpersonal die Turbinen aufwendig untersuchen, denn eine Münze kann zum Versagen des Triebwerks führen.

Mittlerweile zeigen chinesische Airlines auf Flügen teilweise Videos über das Fehlverhalten von Reisenden – und die Strafen, die sie dafür erhielten. So kam im Februar 2019 ein Münzenwerfer zehn Tage in Disziplinarhaft, außerdem musste er umgerechnet 15.000 Euro an die betroffene Fluggesellschaft zahlen.

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