Ägypten Kinderdrachen: Luftkampf am Nil

Drachensteigen auf einem Dach in Kairo.
Drachensteigen auf einem Dach in Kairo.

Hach, kann es ein unschuldigeres Kinderspiel geben, als Drachen steigen zu lassen? Wie sich die filigranen Flugobjekte in die Lüfte schwingen, wie sie Kurven ziehen, um gleich danach auf dem Winde zu segeln, bevor er sie verweht – es ist stets ein erhebender Anblick. Aber nicht für Ägyptens Polizei, die von höchster Stelle beauftragt ist, den Luftraum über den Großstädten zurückzuerobern. Dort steigen in der Corona-Pandemie, in der viele Kinder zu Hause sind, immer mehr Drachen auf – und sie tun das an gefährlichen Orten. Das Land am Nil ist dicht besiedelt, da bleiben den Stadtkindern oft nur die Flachdächer in großer Höhe, um dort ihre Segler zu starten. In den Häuserschluchten hingegen laufen kreuz und quer Stromleitungen: eine Horrorvorstellung für jede Unfallversicherung. Weshalb die Ordnungshüter immer mehr Drachen aus dem Luftverkehr ziehen. Dabei weiß jeder: Wo kein Platz mehr ist für Drachen, ist auch keiner für die Fantasie.

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