Panorama "Wollen Sie den Toten sehen?" - Polizist stellt Gaffer zur Rede

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Stefan Pfeiffer von der Verkehrspolizei Feucht: Hartes Vorgehen gegen Gaffer

Auf der A6 in Franken gab es am Dienstag einen schweren Unfall mit einem Toten. Der Einsatzleiter ging mit Schaulustigen hart ins Gericht.

Zwischen der Anschlussstelle Roth und dem Kreuz Nürnberg-Süd hatte sich am Dienstagmittag ein Stau gebildet. Ein 47-jähriger Lastwagenfahrer bemerkte diesen jedoch zu spät und prallte auf seinen Vordermann. Dabei wurde die Fahrerkabine zerschmettert und der Mann in den Trümmern eingeklemmt. Die herbeigerufenen Rettungskräfte konnten sein Leben nicht mehr retten, er erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen.

Gaffer verursachen Chaos

Für die Helfer und Polizisten verschlimmerte sich die Situation danach noch: Sowohl auf der linken als auch der Gegenfahrspur fingen Vorbeifahrende an, den Unfall zu filmen und Fotos zu machen, und sorgten damit für noch stärkere Verkehrsbehinderungen. Laut Angaben der Polizei entstand der Stau auf der Gegenfahrspur ausschließlich durch die Aktionen der Gaffer. Der Einsatzleiter der Verkehrspolizei Feucht, Stefan Pfeiffer, griff schließlich zu drastischen Maßnahmen. Er holte mehrere Gaffer aus ihren Fahrzeugen und bot ihnen an, Fotos von dem Toten zu machen (zu sehen im Video von BR24). Weiterhin mussten sie eine Strafe von 128,50 Euro bezahlen. Er filmte zudem eine Reihe von Gaffern, um im Nachhinein ein Ermittlungsverfahren einleiten zu können.

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