Wirtschaft Bahn bringt „Super Sparpreis“

Ab 1. August gilt neues Fernverkehrs-Preissystem – Bei City-Ticket-Angebot ändern sich Konditionen

Bei der Deutschen Bahn (DB) gibt es ab 1. August einen neuen „Super-Sparpreis“. Die Konditionen sind allerdings ähnlich wie bei den Tickets für knapp 20 Euro, die es bisher unter dem Namen „Sparpreis Aktion“ gab. Wichtigste Verbesserung für die Pfalz ist, dass es Fahrkarten dieser Kategorie künftig auch für Reisen geben soll, bei denen Abschnitte mit Nahverkehrszügen zurückgelegt werden. Die Sparpreis-Aktion-Tickets für 19 Euro hatte die DB ab der zweiten Jahreshälfte 2015 angeboten, um ihre Konkurrenzfähigkeit bei preissensiblen Kunden zu verbessern und nach dem Einbruch der Fahrgastzahlen durch die Streiks der Lokführergewerkschaft GDL in den Jahren 2014 und 2015 wieder Marktanteile zurückzugewinnen. Insbesondere im Wettbewerb mit den Fernbussen halfen die 19-Euro-Tickets der DB, zwar nicht immer billiger zu sein, aber angesichts meist deutlich kürzerer Fahrzeiten doch oft das klar bessere Preis/Leistungs-Verhältnis zu bieten. Die 19-Euro-Tickets trugen wohl nicht unerheblich dazu bei, dass die Fahrgastzahlen gerade 2016 deutlich stiegen (siehe Grafik). Unklar war allerdings einige Zeit, ob aus den Aktionspreisen ein Dauerangebot wird. Diese Entscheidung ist nun gefallen und wurde gestern verkündet. Dabei ist allerdings noch nicht abzuschätzen, wie groß im konkreten Einzelfall die jeweiligen Kontingente für die Tickets sein werden. Der neue Namen „Super Sparpreis“ hat jedenfalls den Vorteil, dass er sich besser vom gewohnten „Sparpreis“ abhebt als der bisherige Begriff „Sparpreis Aktion“. Der „Super Sparpreis“ ist an den gebuchten Zug gebunden. Die Tickets gibt es nur in begrenzten Kontingenten, die vor allem bei stark gefragten Zügen nicht groß und schnell erschöpft sein dürften. Der größte Nachteil gegenüber dem Sparpreis ist, dass sich Super-Sparpreis-Tickets generell nicht stornieren lassen. Bahncard-Besitzer bekommen auf den stark reduzierten Preis nochmals 25 Prozent Rabatt. Die City-Ticket-Funktion, die in zahlreichen Städten die Nutzung des städtischen Nahverkehrs erlaubt, gibt es beim Super-Sparpreis generell nicht. Dies bedeutet eine Verschlechterung der Konditionen für Bahncard-Besitzer. Speziell für die Pfalz könnte es eine gute Nachricht sein, dass es laut DB Super-Sparpreis-Tickets, im Unterschied zu den bisherigen Sparpreis-Aktion-Tickets, auch für Reisen geben soll, bei denen auch S-Bahn oder Regionalzüge genutzt werden – wie beispielsweise von Speyer nach Hamburg. Wie bedeutsam diese Verbesserung in der Praxis tatsächlich sein wird, ist aber erst genauer abzuschätzen, wenn sich ab 1. August erkennen lässt, wie groß die Kontingente für diese Angebote sind und wie groß der Preisunterschied zwischen Sparpreis und Super-Sparpreis ist. Die City-Ticket-Funktion, die bisher Bahncard-Besitzern vorbehalten war, gibt es künftig generell bei allen Sparpreis- und Flexpreis-Tickets. Das City-Ticket-Angebot deckt laut DB die 126 größten und nachfragestärksten Städte und Tarifverbünde in Deutschland ab. In der Pfalz gilt es in Kaiserslautern, Ludwigshafen, Neustadt und Speyer. Bei den Sparpreis-Tickets, die ebenfalls an einen Zug gebunden und nur in begrenzten Kontingenten erhältlich sind, ändern sich die Storno-Konditionen. Die Storno-Gebühr wird von bisher 19 Euro auf 10 Euro reduziert, allerdings gibt es den Restbetrag nur noch als Gutschein. Tickets zum Flexpreis, die nicht an einen Zug gebunden und flexibel nutzbar sind, sind in vielen Fällen deutlich teurer als die Sparpreis-Tickets. Allerdings wird ein großer Teil der Flexpreis-Tickets von Bahncard-Besitzern gekauft. Mit einer Bahncard 50 bekommt man auf den Flexpreis 50 Prozent Rabatt, auf Sparpreis- und Super-Sparpreis dagegen wie mit der Bahncard 25 nur 25 Prozent.