Kaiserslautern Gänsehaut mit Sinfonie

Fit auf dem Musikinstrument und Lust, ansprechende Orchestermusik zu spielen? Für alle Musikinteressierten, die solch eine Chance suchen, bietet sich der Sinfonie-Orchesterworkshop an. Schon zum dritten Mal lädt die private Elterninitiative ein, mit einem musikalischen Probentag und einem Workshop-Wochenende Gänsehaut zu erleben und ein hörenswertes Abschlusskonzert zu präsentieren. Die Teilnehmer freuen sich auf viele interessierte Zuhörer beim Abschlusskonzert am Sonntag, 18. Februar, um 15 Uhr in der Unionskirche.

Ludwig van Beethoven, Edvard Grieg und Jean Sibelius haben mit ihrer bewegenden Musik 35 Workshop-Teilnehmer angelockt. Dazu ist als Dirigent Jan-Paul Reinke engagiert, der das Jugendsinfonieorchester Mannheim (JSOM) leitet. „Reinke ist ein toller junger Dirigent, sehr dynamisch - und er kann sehr gut mit Kindern“, sagt Kirsten von Freymann begeistert. Die Kontrabassistin spielt selbst im Sinfonieorchester des Landkreises Kaiserslautern SOKL. Sie hatte vor rund einem Jahr die Idee entwickelt und das Projekt angestoßen. „Es gibt so viele musikalisch talentierte Kinder und Erwachsene, denen wir die Gelegenheit geben wollen, sinfonische Werke zu spielen“, sagt von Freymann, deren drei Kindern ebenfalls mit Schlagzeug, Geige und Trompete am Workshop teilnehmen. Unterstützt wird das Projekt von der Freien Waldorfschule Westpfalz in Otterberg, die das Honorar für den Dirigenten übernimmt und den Probenraum zur Verfügung stellt. Zusammen mit Anja von Flotow aus Karlsruhe ist von Freymann der Motor hinter dem Workshop, der ansonsten komplett ehrenamtlich organisiert wird. „Es sind etwa zehn Eltern, die das stemmen.“ Die bisherige Bilanz kann sich sehen lassen. Beim zweiten Workshop im September vergangenen Jahres beispielsweise brachten 50 Musiker in der Stiftskirche die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel und beide Arlésienne-Suiten von Georges Bizet zur Aufführung. Das Zusammenspiel von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen findet von Freymann sehr fruchtbar. „Die Erwachsenen sind die Zugpferde, an die sich die Kinder dranhängen können.“ Aktuell sind 35 Musiker – 20 Schüler und 15 Erwachsene, Lehrer und Eltern – engagiert dabei, ihre Stimmen einzuüben. „Ohne selbstständiges Üben und die Unterstützung durch die Instrumentenlehrer geht es nicht“, erklärt von Freymann. Kann man mit einem Workshop ein vollständiges Orchester auf die Beine stellen? „Wir haben alle Instrumente komplett“, bekräftigt die ausgebildete Grund-und Hauptschullehrerin. „Mit Helene Nacu haben wir eine ganz tolle Konzertmeisterin, die wirklich Begeisterung rüberbringt.“ Viele Lehrer schickten ihre Schüler zu ihnen, weil sie den Workshop toll fänden. Etliche professionelle Musiker zählten zu den Teilnehmern, sagt von Freymann, wie beispielsweise der Oboist Peter von Flotow, Etsuko Kawashita am Bass, Solo-Flötistin Katrin Lerchbacher oder Thomas Weithäuser, Leiter der Uni Big Band Kaiserslautern. Auch auf den nächsten Termin kann man sich schon freuen. Am 24. bis 26. August wird der vierte Workshop stattfinden. Mit dem russischen Komponisten Wassili Kalinnikow wird ein Zeitgenosse Peter Tschaikowskis auf dem Programm stehen. „Wir haben schon viele Anfragen. Ich hoffe, dass wir wieder die Stiftskirche als Aufführungsort bekommen.“ Wer Reinke als Dirigent an einem weiteren Termin kennenlernen will, dem bietet sich das Konzert am 10. März in der Stiftskirche mit dem JSOM und dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy an.

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