Zweibrücken Zweibrücken: Reaktionen auf den Tod Kurt Pirmanns

Viele, die mit Kurt Pirmann zu tun hatten, schätzten die lebensfrohe und direkte Art, mit der der Oberbürgermeister und frühere
Viele, die mit Kurt Pirmann zu tun hatten, schätzten die lebensfrohe und direkte Art, mit der der Oberbürgermeister und frühere Verbandsbürgermeister auf die Menschen zuging.

Tiefe Trauer in Stadt und Land herrschte gestern um den am Montag verstorbenen Oberbürgermeister Kurt Pirmann. Vermisst wird nicht nur der Politiker, sondern viel mehr noch der Mensch und Freund Kurt Pirmann, das machten die Aussagen von Weggefährten deutlich. Der Mann aus Dellfeld war eine feste und verlässliche Größe, verbindlich, sein Wort zählte, auch das kam immer wieder zur Sprache.

Herbert Schmidt

, lange Jahre Pirmanns Stellvertreter und rechte Hand an der Spitze der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, rang gestern um Fassung und Worte. „Meine Frau und ich haben einen ganz wertvollen Freund verloren, und das so überraschend.“ Es falle ihm schwer, die richtigen Worte zu finden, „und Floskeln würden Kurt nicht gerecht“. Ein Herz und eine Seele seien sie gewesen, privat und beruflich, anders könne er es nicht sagen, so Schmidt. „Ich habe ihm so viel zu verdanken, auch menschlich, da ist die enge Freundschaft zwischen unseren Familien.“ Er brauche jetzt Zeit, um über den schweren Verlust hinwegzukommen.

Berthold Martin, Bürgermeister Wallhalben

Einen langjährigen Weggefährten betrauert auch Wallhalbens Bürgermeister Berthold Martin, der frühere Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wallhalben. „Ich bin immer noch geschockt, dass das jetzt so schnell ging“, meinte er gestern. Am Donnerstag vergangener Woche habe er noch bei der Stadt gefragt, wie es Kurt Pirmann geht, „und da schien es gar nicht so schlecht um ihn zu stehen“. Martin und Pirmann kannten sich schon als Jungspunde, beide lernten nach der neunten Klasse Maschinenschlosser bei John Deere, waren im selben Ausbildungsjahr. In den folgenden zehn Jahren arbeiteten beide bei der Landmaschinenfirma. „Wir haben uns nie aus den Augen verloren, sind uns danach immer wieder auch in verschiedenen politischen Situationen über den Weg gelaufen.“ Er und Kurt Pirmann seien gleich gestrickt gewesen, so Martin, „wir schätzten uns, konnten uns intensiv austauschen, auch streiten“. Hartnäckig und dickköpfig sei er gewesen, der verstorbene Zweibrücker OB, „und so ein Charakter fehlt“. Wenn er etwas gemacht habe, dann richtig, auch das Betreiben seiner Landwirtschaft. Und so sei er zum Beispiel manchmal früher aus Sitzungen raus, mit den Worten, er müsse jetzt Heu machen. Martin: „So war er, und das machte ihn aus, mit beiden Füßen fest auf dem Boden.“ Fast 40 Jahre hätten sie zusammen verbracht , „es tut mir sehr leid um ihn“, so Martin.

Hans Jörg Duppré, ehemals Landrat

Als stürmische junge Männer hätten Kurt Pirmann und er sich einst getroffen, sagte der frühere Landrat des Landkreises Südwestpfalz, Hans Jörg Duppré. „Als ich 1979 Landrat wurde, war Kurt gerade in den Kreistag gewählt worden.“ Danach seien sie sich immer wieder begegnet, in unterschiedlichen Funktionen, „und wir sind immer sehr deutlich und klar miteinander umgegangen, jeder wusste genau, was der andere dachte“, so Duppré. Die unterschiedliche Parteizugehörigkeit habe nie eine Rolle gespielt. Duppré erinnerte sich gestern an Pirmanns Anfangszeit als Verbandsgemeinde-Bürgermeister. Nicht leicht sei das gewesen, „die Kassen waren leer, und wir hatten den Riesenbrocken Konversion zu stemmen, der uns völlig unvorbereitet getroffen hat“. In dieser schweren Zeit sei es enorm wichtig gewesen, dass Landrat und Verbandsbürgermeister sich verstehen und dem Land gegenüber geschlossen auftreten. „Diese Zeit hat uns zusammengeschweißt, in der Sache und persönlich, unser Verhältnis war freundschaftlich, von familiärer Natur“, so Duppré. Pirmann sei ein Ganz-oder-gar-nicht-Mensch gewesen, und das habe er sehr an ihm geschätzt. „Sein Tod ist ein ganz schlimmer Verlust für die Stadt Zweibrücken und das Umland.“

Susanne Ganster, Landrätin

Leider habe sie nur wenige Monate mit Kurt Pirmann zusammengearbeitet, sagte die amtierende Landrätin Susanne Ganster. „Trotzdem hatten wir in dieser kurzen Zeit ein sehr gutes und offenes Verhältnis.“ Bei den wichtigen gemeinsamen Themen wie Sparkasse Südwestpfalz und Zweckverband Entwicklungsgebiet Flugplatz (Zef) sei man vertrauensvoll miteinander umgegangen. Ganster: „Ich habe ihn sehr geschätzt, seine lebensfrohe und direkte Art, auf Menschen zuzugehen.“ Sie habe sich immer auf ihn verlassen können. „Er hinterlässt eine große Lücke, menschlich und fachlich.“ Vor wenigen Wochen habe sie ihn noch zu Hause besucht, mit selbstgebackenem Kuchen von seiner Frau einen schönen Nachmittag dort verbracht. „Das wird mir in Erinnerung bleiben“, so Ganster.

Jürgen Lambert, Alt-Oberbürgermeister

Als einen seiner allerengsten Weggefährten und Mitstreiter für die Entwicklung von Zweibrücken und dem Umland bezeichnete Alt-Oberbürgermeister Jürgen Lambert Kurt Pirmann. „Sein Tod ist sehr traurig, trifft mich persönlich.“ In Zeiten der Konversion habe er mit Pirmann sehr erfolgreich zusammengearbeitet. „Stadt und Land, Hand in Hand, das waren bei uns nicht nur leere Worte“, so Lambert. Das gute und freundschaftliche Verhältnis zu Pirmann habe sehr dazu beigetragen, dass die Konversion in Zweibrücken und der Region glückte. „Das gehört zu meinen schönsten Erinnerungen“, sagte der Alt-OB.

Hans Otto Streuber, Alt-Oberbürgermeister

„Kurt Pirmann war ein Mann mit ausgeprägter Willensstärke, großem Engagement für unsere Stadt sowie eigenen Vorstellungen und eigenem Stil zur Kommunalpolitik“, sagte Alt-OB Hans Otto Streuber. „Er hat in der Stadt und darüber hinaus seine Spuren hinterlassen. Es tut mir sehr leid, dass er seine schwere Krankheit nicht besiegen konnte.“

Christian Gauf, Bürgermeister

„Das ist keine schöne Situation hier“, sagte gestern Bürgermeister Christian Gauf. Das Rathaus trauere um Kurt Pirmann, gleichzeitig müssten die Geschäfte dort weitergeführt werden, gebe es unaufschiebbare Aufgaben und wenig Zeit zum Innehalten. „Ich durfte leider nicht lange mit ihm zusammenarbeiten. Aber er war mir ein sehr wertvoller Ratgeber, war auch im Krankenstand für mich erreichbar.“ Er habe einen sehr guten und kameradschaftlichen Kollegen verloren. „Ich bedauere es sehr, dass es so früh mit ihm zu Ende ging“, so Gauf.

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