Zweibrücken Zur Sache: Kliniksterben landes- und bundesweit

Das Evangelische Krankenhaus Zweibrücken ist nicht das erste im Land, das geschlossen wird, weil es rote Zahlen schrieb. Anfang 2014 zum Beispiel wurde das St.-Josef-Krankenhauses in Neuerburg in der Eifel aufgegeben. „Das Marienhaus Klinikum Eifel schließt den Standort in Neuerburg“ hieß es damals lapidar in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Die 110 Mitarbeiter wurden nicht arbeitslos, sondern kamen in anderen Häusern des Marienhaus Klinikums in Bitburg oder Gerolstein unter. Das Krankenhaus Neuerburg hatte bereits 2006 auf der Kippe gestanden. Die Einrichtung einer hochspezialisierten Station, in der künstlich beatmete Patienten wieder ans Atmen gewöhnt wurden, riss das Ruder nicht herum. Das Krankenhaus machte am Ende jährlich über eine Million Euro minus und wurde abgewickelt. Mit der Qualität der dort geleisteten Arbeit habe das nichts zu tun, sagte 2014 der Geschäftsführer der Marienhaus Kliniken GmbH, Günter Merschbächer. Der war übrigens von 2008 bis 2012 Geschäftsführer der Nardini-Klinikum GmbH mit ihren Standorten Zweibrücken und Landstuhl. Laut dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium in Mainz musste in den vergangenen fünf Jahren außer dem Neuenburger und dem Zweibrücker kein weiteres Krankenhaus im Land schließen. Bundesweit sank die Zahl an Krankenhäusern von 2064 im Jahr 2010 um 84 auf 1980 im Jahr 2014, so die Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums. Betroffen waren vor allem kleinere Kliniken in ländlichen Regionen. |sig

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