Zweibrücken Zur Sache: Die Geschichte hinter den Zahlen

Die Zahlen des Statistischen Landesamtes – auch die der früheren Jahre – beziehen sich immer auf das Gebiet der heutigen kreisfreien Stadt Zweibrücken, beinhalten also auch die 1972 eingemeindeten Vororte Rimschweiler, Mittelbach-Hengstbach, Wattweiler, Oberauerbach und Mörsbach. Dazu Jürgen Hammerl, Pressesprecher des Statistischen Landesamtes: „Die Zahlen werden in dem Jahr rückgerechnet, in dem die Gebietsänderungen erfolgen. In Zweibrücken war das im Jahr 1972. Die Rückrechnungen erfolgen über den gesamten vorliegenden Bestand; in der Bevölkerungsstatistik umfasst das auch historische Zahlen aus früheren Volkszählungen bis zurück ins Jahr 1815. Beispiel: Im Jahr 1815 lebten auf dem Gebiet der heutigen kreisfreien Stadt Zweibrücken 9313 Menschen.“ Mit dieser Einwohnerzahl begann also die bayrische Zeit in Zweibrücken. In der Folgezeit wuchs die Einwohnerzahl auf 11 423 im Jahr 1835 und lag zum Zeitpunkt der deutschen Reichsgründung 1871 bei 14 462. Insgesamt 25 352 Einwohner wurden 1905 gezählt und 1939, vor dem Zweiten Weltkrieg, 35 582. 1950, fünf Jahre nach dem verheerenden Krieg, hatte die Stadt nur noch 30 651 Einwohner. In den Wirtschaftswunderjahren erholte sich die Stadt, was sich auch in den Einwohnerzahlen niederschlug. Große Zuwächse waren in den 60er und 70er Jahren zu verzeichnen: 1961 gab es 38 092 Zweibrücker, und 1970 lebten 38 251 in der Stadt. Danach sank die Einwohnerzahl und erreichte 1987 den Nachkriegs-Tiefstand von 33 373. Vor etwa zehn pendelte sich die Zahl bei rund 34 000 ein. Die vielen tausend einst in Zweibrücken stationierten ausländischen Streitkräfte - Kanadier, Franzosen, US-Amerikaner - tauchen laut Stadtpressesprecher Heinz Braun nicht in der offiziellen Einwohnerstatistik auf. Sie prägten dennoch das Stadtbild, kauften hier gerne ein und sorgten für Wohlstand. Nach dem Abzug der Militärangehörigen und ihrer Familien Ende der 60er, 70er und Anfang der 90er Jahre sank die Kaufkraft deutlich. Die Zuwanderer aus Kriegs- und Krisengebieten haben zuletzt für eine Stabilisierung der Einwohnerzahl gesorgt, betont Braun.

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