Zweibrücken Zu fahrlässig mit den Chancen umgegangen

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ZWEIBRÜCKEN (add). Die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken mussten sich gestern im Klassiker gegen den HSV Püttlingen mit 24:30 (12:15) geschlagen geben. Damit glückte dem Tabellendritten die erfolgreiche Revanche für die Hinspielniederlage. In den entscheidenden Spielphasen ließen die Zweibrückerinnen zu viele sogenannte „Big points“ liegen.

„Wir haben gut angefangen, sind dann durch eine kurze Schwächephase in Rückstand geraten und haben es nicht mehr geschafft, die Partie noch mal zu drehen“, analysierte SV-Trainer Rüdiger Lydorf. Der hatte vor der Partie schon geahnt, dass es gegen den mit viel Selbstvertrauen anreisenden Tabellendritten nur zum Sieg reichen würde, wenn alle Spielerinnen ihr Leistungslimit abrufen könnten. Das gelang nicht. Bei der ein oder anderen Spielerin fehlten, vor allem im Angriff, ein paar Prozent zur gewohnten Leistung. Zudem musste Spielmacherin Anne Wild mit einer Handgelenksverletzung passen. „Dadurch haben uns natürlich auch ein paar Möglichkeiten gefehlt“, erläuterte Lydorf. Der SV-Coach hatte mit Lucie Krein eine torgefährliche Spielmacherin auf der Mitte aufgeboten. In der Anfangsphase traf Krein sehr gut, und auch das Zusammenspiel mit Kreisläuferin Laura Witzgall klappte. Das torgefähliche Duo hielt die Zweibrückerinnen bis zum 10:10 (18.) im Spiel. Auf Püttlinger Seite sorgte Außenspielerin Blerta Ilazy in den Anfangsminuten für mächtig Druck und Wirbel. Auch HSV-Kreisläuferin Miljana Cosic war nur schwer von der Zweibrücker Abwehr unter Kontrolle zu bringen. Cosic hatte zum 10:10 ausgeglichen, Ilazi von der halbrechten Position das 11:10 erzielt. Im Gegenzug setzte Levke Worm einen Strafwurf an den Pfosten. Die erfahrene Aleksandra Jelicic nutzte ihren ersten Strafwurf, um Püttlingen mit 12:10 in Führung zu bringen und setzte mit einem trockenen Wurf aus dem Rückraum noch das 13:10 drauf (21.). Diesen Rückstand konnte Zweibrücken nie mehr aufholen. „Entscheidend war, dass wir die Abwehr umgestellt und Lucie Krein eng gedeckt haben“, resümierte Püttlingens Trainer Hans-Werner Müller. Und dass Zweibrücken in den entscheidenden Phasen, zum Beispiel nach dem 10:13-Rückstand, seine Chancen nicht nutzte. Marion Weick scheiterte an Püttlingens Torfrau Kathrin Lill, gleich darauf parierte Lill einen Witzgall-Wurf. Die Möglichkeit zu verkürzen, war immer noch da, weil SV-Torhüterin Jana Specht in dieser Phase gut hielt. Aber nachdem auch Katharina Handermann einen Gegenstoß vergab, sagte Püttlingen danke für diesen fahrlässigen Umgang mit den Chancen auf Zweibrücker Seite und traf zum 14:10. Nach dem Seitenwechsel zeigte Levke Worm, die die Tore zwölf, 13 und 14 erzielte, dass durchaus was drin gewesen wäre. Jetzt konnte sie die Räume, die sich in der Püttlinger Abwehr durch die enge Deckung gegen Krein ergaben, nutzen. „Diesen Druck konnten aber wir nicht die ganze Zeit aufrechterhalten“, bilanzierte Lydorf. Da machten sich dann die fehlenden Prozente bemerkbar. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Specht, Huber (Siebenmeter) – Koch (1), Krein (7/1), Worm (6) - Handermann (4), Weick (2) - Laura Witzgall (3) - Zellmer, Paquet, Schlicker (1), Schöneich, Sohns HSV Püttlingen: Lill, Holz (ab 54.) - Karolina Müller (5), Martin (1), Marion Müller (3) - Frasca, Ilazi (5) - Cosic (7) - Jelicic (7/3), Vogt, Sabine Müller, Dynus (2) Spielfilm: 4:2 (6.), 10:10 (18.), 10:13 (21.), 12:15 (Halbzeit), 16:17 (34.), 19:22 (46.), 20:27 (56.), 24:30 (Ende) - Zeitstrafen: 1:3 - Siebenmeter: 7/5 - 8/7 - Beste Spielerinnen: Krein - Cosic, Ilazi, Jelicic - Zuschauer: 130 - Schiedsrichter: Baumann/Weiler (HV Pfalz).

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