Zweibrücken Wildromantische Guldenschlucht soll wieder Touristen anlocken

Einer der schönsten Flecken in der Natur um Zweibrücken: die Guldenschlucht bei Wattweiler.
Einer der schönsten Flecken in der Natur um Zweibrücken: die Guldenschlucht bei Wattweiler.

Sie ist einer der schönsten Flecken bei Zweibrücken: die Guldenschlucht bei Wattweiler. Seit sechs Jahren darf dort keiner mehr wandern. Das soll sich ändern.

Ein schmaler Weg vorbei an Felsformationen und über Holzbrücken, darunter ein Bächlein, das immer wieder über kleine Wasserfälle ins Tal fließt: Die Guldenschlucht zwischen Wattweiler, Einöd und Webenheim zählt zu den schönsten Orten, die man um Zweibrücken herum findet. Doch seit einem Hangrutsch vor sechs Jahren ist die Schlucht gesperrt – aus Angst, es könnten weitere Erdmassen abrutschen. Dabei ist der Hangrutsch an sich gar nicht das drängendste Problem, sondern die Holzbrücken. Die sind mittlerweile morsch, und die Stadt Homburg, auf deren Gebiet der größte Teil der Schlucht liegt – trotz der Nähe zu Zweibrücken –, sieht hier ein Sicherheitsrisiko.

Mit der Sperrung haben sich die Wattweilerer und Einöder aber nie so richtig abgefunden. Immer wieder gab es Vorschläge und Vorstöße, die Schlucht wieder begehbar zu machen, und sei es nur mit einem Weg, der nicht durch die Schlucht führt, sondern quasi an ihr vorbei, so dass man in sie hineinblickt. Doch das Problem sind die Kosten, die laut einer Schätzung trotzdem im fünfstelligen Bereich liegen sollen.

Stadtratsmitglied fragt sich, ob der Weg wirklich gefährlich ist

Mittlerweile hat das ganze wieder Fahrt aufgenommen. Im August tagte der Ortsbeirat Wattweiler zu dem Thema, und zum Jahreswechsel hat die Stadt Homburg 10.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Das ist ein Anfang, doch Einöds Ortsvorsteher Karl Schuberth hat vor zwei Wochen im Gespräch mit der RHEINPFALZ darauf hingewiesen, dass das höchstens reiche, „um von irgendwelchen Fachleuten eine Idee zu bekommen, wie das aussehen könnte“. Durch diese neue Entwicklung kam das Thema aber vergangene Woche im Zweibrücker Stadtrat an. Udo Brünisholz, FWG-Stadtratsmitglied aus Wattweiler, wollte wissen, ob Gespräche mit der Stadt Homburg geplant sind.

Vorerst nicht, lässt sich die Antwort von Oberbürgermeister (OB) Marold Wosnitza zusammenfassen, der jedoch betonte: „Uns ist die Guldenschlucht genauso wichtig wie den Einödern.“ Zweibrücken habe schon früher Geld im Haushalt bereitgestellt, aber die Stadt Homburg habe das Projekt beerdigt. Nun seien auf Initiative des Homburger Landtagsabgeordneten Pascal Conigliaro (SPD) „10.000 Euro freigeschaufelt“ worden. Homburg müsse die Planung abschließen, damit man die Gesamtkosten wisse. „Wir reden über eine größere fünfstellige Summe auf Homburger Seite. Bei uns ist es signifikant geringer“, erläuterte der OB in der Stadtratssitzung. „Momentan liegt der Ball in Homburg“, sagte der OB, der versicherte, dass sich Zweibrücken beteiligen werde, wenn die Nachbarstadt ihre Pläne umsetzen möchte.

„Ein touristisches Highlight“

Die Beigeordnete Christina Rauch, zu deren Aufgabenbereich der Tourismus gehört, sagte, dass bereits seit 2018 ein Konzept für die Guldenschlucht vorliege. Sie nannte den Weg „ein touristisches Highlight“ möchte das Thema in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses behandeln.

Das vorerst letzte Wort zu dem Thema hatte Rolf Franzen (CDU), der ebenfalls zur Guldenschlucht nachfragen wollte und deshalb nun sauer sei auf Udo Brünisholz, wie er im Scherz anmerkte: „Er hat mir meine mühsam formulierte Anfrage kaputt gemacht.“

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