Zweibrücken/Pirmasens Wenn verkaufsoffene Sonntage mal wieder gleichzeitig stattfinden

Einkaufssonntage locken Besucher in die Innenstädte – wie hier in Zweibrücken.
Einkaufssonntage locken Besucher in die Innenstädte – wie hier in Zweibrücken.

„Können die sich nicht absprechen?“, fragt sich mancher, wenn Nachbarstädte wie Zweibrücken, Pirmasens und Homburg zeitgleich einen verkaufsoffenen Sonntag abhalten.

Am 5. November stand die Kundschaft in der Südwestpfalz wieder einmal vor der Entscheidung, ob der Ausflug zum verkaufsoffenen Sonntag nach Zweibrücken oder doch lieber nach Pirmasens führen sollte. Denn parallel und voneinander unabhängig hatte in beiden Nachbarstädten der Einzelhandel zum Sonntagseinkauf geladen. Regelmäßig kommen solche Überschneidungen auch über Bundesländergrenzen hinweg vor – etwa, wenn die Geschäfte in Zweibrücken und Homburg an ein und demselben Sonntag aufmachen.

„Nach Möglichkeit schauen wir, dass unsere verkaufsoffenen Sonntage nicht mit den Nachbarstädten kollidieren, was leider nicht immer gelingt“, sagt die Zweibrücker Hauptamtsleiterin Alessa Buchmann auf Anfrage. In Zweibrücken versuche man, die verkaufsoffenen Sonntage „stets frühzeitig offiziell zu kommunizieren“. Seien die verkaufsoffenen Sonntage in benachbarten Städten bereits bekannt, werde darauf geachtet, dass nicht die gleichen Termine ausgewählt werden.

In Abstimmung mit Citymanagerin Petra Stricker erklärt Buchmann, dass die verkaufsoffenen Sonntage in Zweibrücken maßgeblich von der Einzelhändlergemeinschaft Gemeinsamhandel festgelegt würden; die Termine müssten mit deren Planung vereinbar sein. Die Hauptamtsleiterin: „Zudem muss an diesen Tagen immer eine passende übergeordnete Veranstaltung in der Innenstadt stattfinden. Schon diese beiden Aspekte erfordern sehr viel Abstimmungsarbeit.“ Für das Jahr 2024 stehen in Zweibrücken die vier verkaufsoffenen Sonntage fest. Sie werden verbunden mit den Rahmenveranstaltungen Italienischer Markt/Zweibrücken Gesund (28. April), Cosplay-Tag (30. Juni), Oldtimertreffen (15. September) und Fischmarkt (13. Oktober).

Pirmasenser Tradition: Novembermarkt

Dass es am 5. November eine Überschneidung des eigenen Einkaufssonntages mit dem in Zweibrücken gab, wird in Pirmasens bedauert. Rathaussprecher Maximilian Zwick bittet aber um Verständnis dafür, dass in der Schuhstadt an jenem Tag der Novembermarkt gefeiert wurde. „Dabei handelt es sich um eine über zwei Jahrzehnte alte, etablierte Veranstaltung mit verkaufsoffenem Sonntag, die seit 2003 immer am ersten November-Wochenende freitags bis sonntags stattfindet – unter Berücksichtigung des Feiertags Allerheiligen.“ Seit 2011 werde der Markt durch das wetterunabhängige Weinzelt auf dem Schlossplatz ergänzt.

Der Pirmasenser Novembermarkt, sagt Zwick, habe „seit Beginn einen festen Termin, der auch die Interessen und Wünsche des Einzelhandels vor Ort und die der Marktbeschicker berücksichtigt“. Nächstes Jahr wird dies am 10. November der Fall sein. Seitens der Geschäftsleute werde „ein verkaufsoffener Sonntag möglichst am Monatsbeginn favorisiert“. Der Pirmasenser Rathaussprecher: „Da auch andere Städte Interesse an diesen umsatzstarken Terminen haben, kann und wird es immer wieder zu Überschneidungen kommen.“

In Pirmasens strömen die Massen.
In Pirmasens strömen die Massen.

Das wird auch in Homburg so gesehen. Laut Michael Klein, Sprecher der saarländischen Nachbarstadt, sind in Homburg als Termine „seit Jahren der Sonntag am Keramikmarkt und der erste Advent gesetzt“. Der Keramikmarkt wird meist eine Woche vor Ostern abgehalten. Klein: „Veranstaltung und verkaufsoffener Sonntag profitieren voneinander. Außerdem ist der erste Advent die letzte gesetzlich zulässige Möglichkeit eines verkaufsoffenen Sonntags im Saarland, die jede Stadt nutzen möchte.“

Auch im Saarland muss eine Rahmenveranstaltung sein

In Homburg werden die verkaufsoffenen Sonntage vom ortsansässigen Gewerbeverein veranstaltet. Dieser stimme die Terminauswahl nicht mit den Nachbarstädten ab, sagt auf Anfrage Thorsten Bruch, der stellvertretende Vereinsvorsitzende. „Wir klären das im Kreis unserer Mitglieder. Die sagen, welche Termine im Jahr sie bevorzugen.“ Auf jene vier Sonntage, die bei der Mehrheit der Mitgliedschaft auf Zustimmung stoßen, werde sich geeinigt. Für die Terminierung der Homburger Einkaufssonntage 2024 will der Gewerbeverein in wenigen Tagen zu einer Sitzung zusammenkommen.

In Homburg wird im Frühling der Keramikmarkt mit einem verkaufsoffenen Sonntag verbunden.
In Homburg wird im Frühling der Keramikmarkt mit einem verkaufsoffenen Sonntag verbunden.

Im Saarland durften verkaufsoffene Sonntage in den vergangenen Jahren auch ohne begleitende Rahmenveranstaltungen anberaumt werden. Dies, sagt Thorsten Bruch auf Nachfrage, habe sich inzwischen wieder geändert. Daher habe man in Homburg den letzten Einkaufssonntag des Jahres 2023 auf den ersten Advent gelegt – vom Termin her eingebettet in den Nikolausmarkt.

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