Zweibrücken Wenn Kirk mit Prinzessin Leia ...

Volles Haus bei der Star-Trek-Vorlesung. Links im Bild Dozent Hubert Zitt.
Volles Haus bei der Star-Trek-Vorlesung. Links im Bild Dozent Hubert Zitt.

Passen Star Trek und Star Wars irgendwie zusammen? „Ja“, sagt Hubert Zitt. Der Hochschul-Dozent und seine Kollegen fügten bei der Star-Trek-Vorlesung beide Reihen zusammen. Im Audimax gingen die Zuhörer diesmal den Geheimnissen der Macht auf die Spur. Der Erlös der Veranstaltung kommt den Zweibrücker Spiel- und Lernstuben zugute.

Voll, voller, am vollsten. Da die Star-Trek-Weihnachtsvorlesungen auf dem Zweibrücker Hochschulcampus schon lange Kultcharakter haben, wundert es nicht, dass das Audimax an diesem vorweihnachtlichen Donnerstag schier überquillt. Die mittlerweile 22. Zweibrücker Vorlesung findet enormes Interesse – den Hauptakteuren Hubert Zitt, Manfred Strauß, Markus Groß schauen und hören einige hundert Menschen zu. Später werden sie mit der Erkenntnis den Hörsaal verlassen, dass das Star-Wars-Universum nur bei oberflächlicher Betrachtung nicht in eine Star-Trek-Vorlesung passt. Denn die Dozenten weichen vom üblichen Thema ab, die Vorlesung ist überschrieben mit „Die Macht – Mystische Kraft bei Star Wars und der Jediismus.“ Die „passt-das-zusammen“-Frage stellt Hubert Zitt selbst, aber nur der Form halber. Beantwortet wird sie mit einer Fotomontage auf der Kapitän Kirk mit Prinzessin Leia Organa rumknutscht. Chewbacca könnte von der lichten Höhe her bei einem professionellen Basketball-Team anheuern. Der haarige Copilot und Kumpel von Han Solo steht vorm Eingang des Audimax und hält die Nüstern in den Wind. Er hat einen nur halb so großen Darth Vader neben sich. Auch diese Weihnachtsvorlesung gewinnt durch kostümiertes Publikum an Reiz, an der Verköstigungstheke ordern Angehörige der imperialen Sturmtruppen Cocktails und Brezeln. Auf den Wunsch des Pressevertreters „Bitte nicht schießen“ meint ein Sturmtruppler : „Ich krieg den Blaster eh nicht aus dem Holster.“ Was die martialisch ausschauenden Weißhelme gut können, ist das durch-die-Reihen-Reichen von Sparschweinen. Die Weihnachtsvorlesung dient wie immer einem guten Zweck. Wie Hubert Zitt erklärt, kommen Spenden und das Geld aus dem Losverkauf den sechs Zweibrücker Spiel- und Lernstuben zugute. Mit Peter Ernst ist eigens ein Jugendamts-Mitarbeiter erschienen, der das Konzept der Spiel- und Lernstuben vorstellt. Was sich Drehbuchautor, Produzent und Regisseur George Lucas so alles ausgedacht hat, lässt sich in aller Kürze nicht erklären. Zitt und Co beleuchten das Star-Wars-Thema aus allen möglichen Perspektiven, haben dabei jede Menge Gimmicks und Schwenks eingebaut. Dass sich etwa das Ulk-Magazin „MAD“ vor Jahren Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“ vornahm und sozusagen „verstarwarste“ nimmt Manfred Strauß zum Anlass für eine Lesung. Im Stile des Jedi-Meisters Obi-Wan-Kenobi schlägt Strauß den „Struwwel-Vader“ von Satire-Autor Matthias Kringe auf, liest unter anderem die „Geschichte vom Doppeldaumenlutscher“. Logisch, dass dem für sein ungehöriges Tun die Daumenamputation mittels Lichtschwert angedroht wird. Die Vorträge von Hubert Zitt und Markus Groß beschäftigen sich intensiv und höchst unterhaltsam mit der Frage, was es mit der Macht der Jedi-Ritter auf sich hat. Aufs denkbar kürzeste zusammengefasst, lässt sich sagen: „Die Macht ist es, die den Jedis ihre Stärke gibt.“ Aha! Die Stärke der Star-Trek-Vorlesungs-Macher ist zweifelsfrei ihr Mix aus Intelligenz und Kreativität, das einzige was am Donnerstag auf die Mängelliste gehörte, war die Länge der Veranstaltung. Zumindest sah das ein Herr aus der Schweiz so, der nach etwa der Hälfte der Vorlesung vorm Audimax nach dem kürzesten Weg zur nächsten Kneipe fragte – möge die Macht auf den einigen hundert Schritten mit ihm sein.

Ein Foto mit Chewbacca (Mitte): Für die Vorlesung haben sich auch Hubert Zitt (links) und Manfred Strauß in Schale geworfen.
Ein Foto mit Chewbacca (Mitte): Für die Vorlesung haben sich auch Hubert Zitt (links) und Manfred Strauß in Schale geworfen.
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