Zweibrücken Verletzungspech en gros beendet Abonnement für die Bundesliga

Sein Pech war die Vielzahl verletzter Schlüsselspieler: Björn Stoll sprang ab dem zweiten Spieltag als Trainer ein.
Sein Pech war die Vielzahl verletzter Schlüsselspieler: Björn Stoll sprang ab dem zweiten Spieltag als Trainer ein.

Vier Jahre spielten die A-Junioren des SV 64 Zweibrücken Handball in der Bundesliga. Nachdem sie sich erstmalig qualifiziert hatten, beendeten sie die ersten drei Spielzeiten jeweils unter den Top-Sechs der Staffel und waren damit sicher für eine weitere Bundesligasaison qualifiziert. Das gelang im vierten Jahr nicht. Rang sieben steht am Ende der Runde zu Buche. Damit wurde der sichere Qualifikationsplatz sechs verpasst.

«ZWEIBRÜCKEN.»Besonders bitter: Verpasst wurde er bei Punktgleichheit aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs gegen Echaz-Erms. Die Saison hatte schon turbulent begonnen. In der Woche vor dem Saisonstart der A-Junioren hatte sich der SV von Trainer Tony Hennersdorf getrennt. Im ersten Spiel in Konstanz, das gewonnen wurde, übernahm Co-Trainer Christian Schwarzer kurzfristig die Verantwortung. Ab dem zweiten Spieltag bildeten Björn Stoll, der eine familienbedingte Auszeit vom Handball für diese Aufgabe beendete, und Schwarzer das Trainergespann. „Trotz allem, auch wenn es ganz knapp nicht gereicht hat, war das für mich eine ganz besondere Aufgabe, hat mir die Arbeit viel Spaß gemacht“, ist Stoll, der künftig als Co-Trainer die Mannschaft mit betreuen wird, froh, Ja gesagt zu haben. Es sei keine einfache Saison gewesen. „Personell waren wir stark gebeutelt, wobei das keine Entschuldigung sein soll. Wir hätten es trotz der schwierigen personellen Lage schaffen können“, räumt Stoll ein. Für ihn war das entscheidende Spiel die Niederlage zu Jahresbeginn beim TSV Wolfschlugen. Lange hatte der SV mit vier, fünf Toren geführt, lag neun Sekunden vor dem Abpfiff noch 26:25 vorne und gab dann in neun Black-out-Sekunden die Partie noch ab, verlor 26:27. Ganz bitter war auch die Niederlage zu Hause gegen Günzburg, als der SV viel zu pomadig spielte, und die gleichfalls unnötige Niederlage in Günzburg. Das waren die Hypotheken, die den Zweibrückern im Saisonfinale, als es personell knapp wurde, richtig auf die Füße fielen. In der Saisonendphase fiel Kapitän Kian Schwarzer wegen seiner schweren Fußverletzung aus. Genau der Spieler, den die A-Junioren nie ersetzen konnten, denn der Kapitän, der eine gute Runde spielte, war es, der die Mannschaft auch in schwierigen Phasen immer wieder antrieb. Das fehlte in der Endphase. Dazu kam ein Problem, das sich wie ein roter Faden fast durch die gesamte Runde zog. Es stand fast immer nur ein etatmäßiger Torwart zur Verfügung. Zunächst fehlte Norman Becker verletzungsbedingt, dann Yannic Mangold und schließlich wieder Becker. „Man hat an den Ergebnissen gesehen, dass wir dann gut gespielt und meist gepunktet haben, wenn wir ein Torhütergespann hatten“, resümiert Stoll. Nicht nur die Torhüter fehlten lange. Philipp Meiser, der torgefährliche Spieler auf der rechten Seite, bis zur Halbzeit erfolgreichster SV-Torschütze, verletzte sich beim Sparkassen-Cup zum Jahreswechsel am Rücken. In der Rückrunde fehlte er fast komplett. Lange hatte Zweibrücken auch auf Linksaußen Tim Schaller verzichten müssen, der erst im letzten Saisondrittel wieder einsteigen konnte. Dazu wechselte Marc-Robin Eisel zur Winterpause in die Dritte Liga, war beim Training nicht mehr dabei und ließ wegen Terminüberschneidungen auch vier Spiele ausfallen. Spiele, die die Faszination der Jugend-Bundesliga unterstrichen, gab es aber auch. „Gegen die Rhein-Neckar Löwen haben wir zu Hause zwar nicht gewonnen, aber die Mannschaft ha ein wirklich gutes Spiel gemacht“, erinnert sich Stoll. Emotional ein ganz besonders Spiel war das Unentschieden in Balingen, als Eisel quasi mit dem Schlusspfiff den Punktgewinn sicherte. Zu welchen Leistungen die Mannschaft durchaus imstande war, bewies sie beim 34:24-Heimerfolg gegen Pforzheim/Eutingen. „Sicher ein überragendes Spiel von uns“, bestätigt Stoll. Runde in Zahlen Platz: 7, Punkte: 23:21; Tore: 655:643 – höchster Sieg: 33:18 bei HSG Ostfildern; höchste Niederlage: 25:38 beim TV Bittenfeld – beste Torschützen: Tom Ihl 121; Eisel 116/19; Meiser 95/25.

x