Zweibrücken Spiel verloren, Respekt gewonnen

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Hirschberg. Auch wenn es zwischenzeitlich nach einer Packung aussah, erkämpften sich die Handballer des SV 64 am Freitagabend in der Heinrich-Beck-Halle beim Aufstiegskandidaten SG Leutershausen vor 410 Zuschauern ein achtbares 30:26 (13:8).

SV-Trainer Stefan Bullacher musste nach wenigen Spielminuten mit ansehen, wie sich die rechte Seite der Zweibrücker gänzlich auflöste. Junioren-Nationalspieler Robin Egelhof fehlte ohnehin verletzt, Rechtsaußen Philipp Hammann musste dann ebenfalls passen. „Das können wir nicht so einfach kompensieren“, sagte Bullacher. Dennoch hielten die Gäste mit viel Kampfgeist die Niederlage in Grenzen. Leutershausen konnte indes auf drei Junioren-Nationalspieler zurückgreifen. Der wiedergenese Philipp Bauer durfte gegen die 64er ran und belohnte seinen Trainer mit acht Treffern, Valentin Spohn und Sascha Pfattheicher wurden zunächst geschont. So zeigten sich die Gastgeber vorne abschlussstark, in der Defensive stand die Abwehr sicher. Wenn die „Löwen“ sich doch einmal durch das Bollwerk gekämpft hatten, fehlten oft Konzentration und Kraft, um den souveränen SGL-Keeper Alexander Hübe ins Schwitzen zu bringen. Die logische Konsequenz: ein 12:5-Rückstand nach 26 Minuten. „Leutershausen hat individuell und taktisch die bessere Mannschaft“, analysierte Bullacher. Doch der SV 64 gab sich nie auf. Florian Enders verwandelte zum Pausenpfiff noch einen Siebenmeter zum 8:13. Zur zweiten Hälfte sah es zunächst so aus, als hätte Bullacher sein Team wachrütteln können. Begünstigt durch eine Schwächephase mit vielen individuellen Fehlern bei den Gastgebern verkürzten Thomas und Benjamin Zellmer auf 13:10. „Zweibrücken gibt zu keiner Zeit auf“, kommentierte SGL-Coach Marc Nagel diese Phase. Dass die Hausherren trotz allem wieder auf 17:11 und später auf 25:17 davonzogen war für Bullacher kein Grund zur Kritik: „Die beiden Mannschaften haben zwei völlig unterschiedliche Qualitäten. Wir sind nicht so vermessen, das zu leugnen.“ Mit einem 5:0-Lauf kam Zweibrücken wieder auf drei Treffer heran, der anhaltende Durchhänger der SGL ließ die „Löwen“ an der Sensation schnuppern. Nagel stellte für die letzten acht Minuten wieder Hübe zwischen die Pfosten, Leutershausen kam langsam wieder in Tritt und wehrte die letzten Versuche der 64er ab. Die 26:30-Niederlage kann Zweibrücken aufgrund der guten eigenen Leistung dennoch verschmerzen. „Dass es noch 26:30 ausgeht, hat mich bei unserer Angriffsquote und der Vielzahl an technischen Fehlern heute selbst ein bisschen gewundert“, so Bullacher und fügte an: „Unter dem Strich war es eine ganz eindeutige Partie, in der die SGL klar verdient gewonnen hat.“ Das Bild, das sein Team in der Heinrich-Beck-Halle abgegeben hatte, zollte indes nicht nur Marc Nagel Respekt. Es trafen zwar zwei Welten aufeinander, doch die Entfernung schien nur auf den ersten Blick groß zu sein. Auf den zweiten Blick waren die Zweibrücker ganz nah am Aufstiegskandidaten aus Baden dran. So spielten sie SG Leutershausen: Hübe, Mangold (45.-52.) – Pestinger (4), Räpple (3/3), Geppert (5) – Wilde, Wetzel (2) – Ratzel (2) – Salger (2), Pfattheicher (2), Bauer (8), Conrad (1), Karpstein (1). SV 64 Zweibrücken: Kovacin, Klöckner (n. e.) – Burkholder (3), Enders (4/3), A. Wöschler (3) – Hammann, B. Zellmer (4) – Sema (2) – T. Zellmer (3), N. Wöschler (6), Waryas (1), Bayer. Spielfilm: 2:0 (2.), 4:3 (10.), 9:4 (21.), 12:15 (26.), 13:8 (Halbzeit), 13:10 (33.), 24:16 (46.), 25:22 (53.), 30:26 (Ende) - Zeitstrafen: 2:4 - Siebenmeter: 4/3 - 3/3 - Beste Spieler: Hübe, Bauer - Kovacin - Zuschauer: 410 - Schiedsrichter: Schek/Wittemann (Mainz/Waldsee).

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