Zweibrücken Silberner Bügel geht nach Waldmohr

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ZWEIBRÜCKEN. „Es war ein gelungener Renntag“, sagte Heike Schreiner, Geschäftsführerin des Pfälzischen Rennvereins Zweibrücken, über den gestern nachgeholten Sommerrenntag. Der lockte zwar weniger Zuschauer an die Rennwiese, es klingelte auch seltener in der Kasse. Dafür konnten die rund 2000 Besucher zwei Heimsiege beklatschen und waren Zeugen spannender und überraschender Rennen.

Das erfreulichste Ergebnis vorneweg: Der Silberne Bügel geht an ein Mitglied der Zweibrücker Trainergemeinschaft. Thomas Gries aus Waldmohr, der das prestigeträchtige Rennen schon einmal als Jockey gewonnen hatte, nahm gestern die besondere Trophäe entgegen. Seine sechsjährige Stute Troyanda hatte im Ziel fünf Längen Vorsprung auf die Verfolger – ein souveräner Sieg. Dabei war dem 53-Jährigen, der zwischen 1980 und 2004 mehr als 150 Siege im Rennsattel feierte, bei der Nennung gar nicht bewusst, dass er sein Pferd für den Preis der Stadt Zweibrücken angemeldet hatte. „Das ist mir erst bei der Starterangabe aufgefallen“, sagte er. Eigentlich hatte er seine Stute gar nicht als Siegkandidatin angesehen. Bis vor kurzem wurde sie noch von Manfred Weber in Iffezheim trainiert, seit wenigen Wochen hat sie Gries unter seine Fittiche genommen und lässt sie auf der Zweibrücker Bahn ihre Trainingsrunden drehen. „Im Frühjahr war sie richtig gut in Form. Die letzten Formen waren nicht mehr so gut“, sagte er. Nach dem letzten Start bei der Großen Woche in Baden-Baden bekam sie eine sechswöchige Pause. Während des 2400 Meter langen Rennens gestern sei sie schon sehr gut gegangen, „als sie auf der Gegenseite angepackt hat, habe ich gewusst, dass sie ganz vorne dabei ist“, schilderte er den Rennverlauf. Am Ende lag Troyanda unter dem Weißenburger Kevin Braye fünf Längen vor der überraschend starken Avantica Directa mit Eva Herresthal im Sattel und Peseta mit Fabio Marcialis. „Der Preis ist schon ein bisschen begehrt“, bemerkte Gries mit Blick auf den schmucken, kleinen Silbernen Bügel, den es auf samtener Unterlage im Rahmen gibt. „Ich habe ja schon viele Pokale daheim, aber es wird sich bestimmt ein Platz finden“, ergänzte er lachend. Gut lachen hatte gestern auch die Niederbexbacher Familie Schleppi. Der vom Zweibrücker Bahnwart Christof Schleppi trainierte vierjährige Wallach Dawn Prayer sicherte sich unter Kevin Braye den Sieg im Preis der Sparkasse Südwestpfalz über 1350 Meter. „Die Fahrt hat sich gelohnt, zwei Ritte, zwei Siege“, feixte Braye hinterher. „Zwei Heimsiege sind immer super“, sagte Heike Schreiner mit Blick auf die Bilanz der Trainingsgemeinschaft, die Avantica Directa des Großbundenbachers Heinz Förch als Zweite im Silbernen Bügel komplettierte. Erleichtert war Schreiner, dass zwei Stürze glimpflich verliefen. Im ersten Galopprennen des Tages stürzte Rebecca Danz in der Festhallenkurve von Copacabana, sie prellte sich die Hand und musste alle weiteren Rittverpflichtungen absagen. Nach dem überlegenen Sieg von Mesaria im Ausgleich-III-Rennen um den Preis der Versicherungskammer Bayern stürzte die vierjährige Stute aus dem von-der-Recke-Stall, Reiterin Laura Giesgen verlor bei dem Unfall das Bewusstsein. „Sie war kurz danach wieder ansprechbar und wurde zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht“, berichtete Schreiner. Weil nur sieben Rennen auf dem Programm standen und weniger Zuschauer als sonst im Sommer kamen, lag der Wettumsatz gestern etwas unter dem normalen Niveau. 34 300 Euro wurden am Totalisator eingesetzt, 48 Prozent wurden von außen nach Zweibrücken vermittelt. Überregionaler Sportteil

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