Zweibrücken Sauerland-Tour ohne Jermone Müller

ZWEIBRÜCKEN. Es ist das Duell der Überraschungen in der Dritten Liga. Dass Aufsteiger SV 64 Zweibrücken als Tabellenvierter zum letztjährigen Aufsteiger SG Schalksmühle/Halver fährt und die SG Fünfter ist, diese Wette wäre wohl niemand vor dem 11. Spieltag eingegangen (Anwurf: heute, 19.30 Uhr).

Aber der Club aus dem Sauerland, dem nach dem Abstieg der direkte Wiederaufstieg gelungen war, stellt deutlich die Weichen in Richtung professionellerem Handball. So soll zur kommenden Saison die bisherige Spielgemeinschaft ein eigenständiger Verein werden. Die bisher die Spielgemeinschaft bildenden Vereine werden zu Kooperationspartnern. Auch auf dem Spielfeld hat SV-Trainer Stefan Bullacher viel Professionalität ausgemacht. „Wer die SG in den vergangenen Wochen spielen sah, der wundert sich nicht, dass sie im oberen Tabellendrittel rangieren.“ Denn die Mannschaft sei taktisch exzellent geschult. „Ihr Herzstück ist ganz klar die Abwehr. Nicht von ungefähr eine der besten Abwehrreihen der Liga“, sagt Bullacher. Schalksmühle-Halver habe gezeigt, dass es vier Abwehrvarianten sehr gut beherrscht, von der defensiven 6-0-Abwehr bis hin zu einer sehr offensiven Deckung inklusive russischer oder früherer jugoslawischer Varianten, „können die alles spielen, und vor allem entsprechend den Anforderungen im Spiel einfach umschalten“, lobt Bullacher. Tragende Säule bei der SG ist die „polnische Achse“. Allen voran der 2,02 Meter große Rückraumspieler Maciej Dmytruszynski, der 48 Länderspiele für Polen bestritt, beim SC Magdeburg und in Göppingen Erste Bundesliga spielte. Nach seinem Daumenbruch ist Dmytruszynski wieder mit von der Partie. Torgefährlichster SG-Angreifer ist Rechtsaußen Jacek Wardzinski, der unter anderem von seinem polnischen Landsmann Mateusz Rydz, der zuletzt auch wieder Einladungen für die Auswahl hatte, in Szene gesetzt wird. Dazu kommen viele talentierte deutsche Spieler. Beispielsweise aus der Nachwuchsschmiede des VfL Gummersbach. Wie der abwehrstarke Malte Müller. „Das wird wieder eine ganz schwere Aufgabe. Aber wir haben nichts zu verlieren“, sagt Bullacher, der möglicherweise wieder Personal-Puzzle lösen muss. Denn die Magen-Darm-Grippe bei Torjäger Jerome Müller erweist sich als hartnäckiger als erwartet. „Er fällt uns definitiv aus“, sagte der SV-Trainer gestern. Man müsse sich nun ganz neue Lösungen einfallen lassen. Zumal auch Rechtsaußen Philip Hamann eine Grippe erwischt hat. Auf jeden Fall soll A-Jugend-Spieler Robin Egelhof mit ins Sauerland fahren. „Wir müssen mal abwarten, wie sich die Situation morgen darstellt“, sagt der SV-Trainer gestern. Sein Team hat bislang allen Problemen getrotzt und nahezu jedes Personal-Puzzle mit einem Sieg erfolgreich gelöst. (add)

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