Zweibrücken Saarbrücken: Stinkende chemische Stoffe entweichen aus grenznaher Fabrik in Frankreich

Bei der Firma Arkema am grenznahen französischen Chemie-Standort Carling bei Saarbrücken soll am Donnerstag übelriechendes Ethylacrylat ausgetreten sein. Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD) geht zwar nicht von konkreten Gefahren für die Gesundheit aus. Von der Chemieplattform Carling fordert er aber Konsequenzen.

Anwohner hätten am 17. Oktober Polizei und Umweltbehörden angerufen und sich über beißenden Gestank beschwert. Wenig später habe man als Verursacher die Firma Arkema in Carling ermittelt. Laut Saarbrücker Umweltministerium werden dort Acrylverbindungen hergestellt, die zu „Produkten des täglichen Bedarfs von der Babywindel bis zur Plexiglasscheibe“ weiterverarbeitet würden. Aktiv informiert habe Arkema über den Vorfall nicht. Nach mehrwöchiger Wartung soll die Anlage am Donnerstagmorgen wieder angefahren worden sein. Dabei sei ein Flansch an einem Rohr gebrochen. Aus einem Leck seien etwa 1000 Liter stinkendes Ethylacrylat ausgetreten, ehe der Schaden behoben wurde. Ethylacrylat sei extrem flüchtig und verdunste sofort.

Anlage umgehend nachrüsten

Reinhold Jost fordert „Aufklärung von französischer Seite. Für die Zukunft brauchen wir in so einer Situation von Firmenseite unverzügliche und direkte Informationen über die Ereignisse. Außerdem erwarte ich, dass die betroffene Anlage auf der Chemieplattform technisch entsprechend nachgerüstet wird.“

Am Samstag, 19. Oktober, wollen Feuerwehr und Polizei zusammen mit den Umwelt- und Gesundheitsbehörden den Vorfall auswerten, das Ausmaß der Gefährdung analysieren und „Schwächen in der Kommunikation mit dem Werk beraten“. Reinhold Jost kündigt Gespräche mit der französischen Generalkonsulin in Saarbrücken und den Behörden in Frankreich an.

x