Zweibrücken Richard Drewniak schmeißt die Brocken hin

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Zweibrücken. Richard Drewniak trat am Dienstag von allen Ämtern beim Eishockey-Regionalligisten EHC Zweibrücken zurück. Das bestätigte gestern Abend auf einer Pressekonferenz EHC-Vorsitzender Steffen Hafner. Beim Spiel der „Hornets“ am Sonntag beim EHC Freiburg 1b wird Martin Deßloch, der Trainer der EHC-Zweiten, als Interimscoach auf der Bank sitzen.

Drewniak, seit zwei Jahren Trainer der „Hornets“, habe ihm am Dienstag persönlich mitgeteilt, dass er zurücktrete, sagte Steffen Hafner. Abends leitete der Übungsleiter schon nicht mehr das Training der „Hornissen“, die Spieler informierte der Trainer am Mittwoch über die gemeinsame Whats-App-Gruppe über seinen Schritt. „Ich hätte mir gewünscht, er ließe mir etwas mehr Zeit, noch mal mit meinen Vorstandskollegen zu sprechen. Wir sind Richard Drewniak in jeder Beziehung dankbar dafür, was in den letzten beiden Jahren hier geleistet wurde“, meinte Hafner weiter. Auf der Frage nach Drewniaks Gründen für den Rücktritt gaben sich die EHC-Verantwortlichen zugeknöpft. „Es sind keine sportlichen Gründe. Es gab Unstimmigkeiten zwischen Trainer und Vorstand“, erklärte Hafner. Es habe Kompetenzstreitigkeiten gegeben, hieß es weiter. Der Sportliche Leiter der „Hornets“, Hansgeorg Hähn, deutete nur an: „Es gab gewisse Ansichten und Vorstellungen, die unterschiedlich waren. Dann gab es Gerangel, es hat sich hochgeschaukelt.“ Er habe versucht, Drewniak umzustimmen, sogar gesagt, er höre selbst auf – es nutzte nichts. „Ich find’s traurig“, sagte Hähn. Worin die Kompetenzstreitigkeiten und die unterschiedlichen Ansichten genau bestanden, dazu sagte der EHC-Vorstand gestern nichts. Auf Nachfrage hieß es dazu nur lapidar: „Darauf gibt es keine Antwort.“ Möglicherweise hat im Hintergrund die Unzufriedenheit einiger Spieler mit ihren Einsatzzeiten eine Rolle gespielt, ein Verteidiger gab am Dienstag seine Sportsachen in der Eishalle ab. Richard Drewniak war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. „Für mich kam das überraschend, aber irgendwie muss es ja weitergehen“, sagte Martin Deßloch dazu, dass er die erste Wahl des Vorstands für die kurzfristige Nachfolge war. Er soll die „Hornets“ bis Ende der Saison interimsmäßig führen. „Wir gehören alle zu diesem Verein, und die erste Mannschaft kann ja nicht auf sich selbst gestellt sein. Insofern war das keine Frage für mich“, sagte der 40-jährige Verwaltungsfachwirt bei der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Seit 27 Jahren gehört er schon zu den „Hornets“, hat als Spieler, Schiedsrichter, Vorstandsmitglied und Trainer, zuletzt der 1b-Mannschaft und des Nachwuchses „überall schon mal reingeschnuppert“. Am Wochenende wird Deßloch wohl die erste und die zweite Mannschaft betreuen, das soll aber keine Dauerlösung sein. Gestern Abend wollte der Vorstand nach dem Pressetermin noch vorm Training mit der ersten Mannschaft sprechen. „Wir werden sehen, was dann kommt“, meinte der stellvertretende EHC-Vorsitzende Steffen Bruck. „Bis jetzt hat von den Spielern keiner gesagt: Ich will nicht mehr.“ Man werde auch das geregelt bekommen. Zwischen Weihnachten und Neujahr werde es weitere Entscheidungen geben, wie die vielen Aufgaben Drewniaks künftig verteilt werden sollen. „Sponsoring, Homepage, Facebook-Seite, das hat alles Richard allein gemacht. Wir müssen dafür mehr Leute ins Boot holen“, verdeutlichte Bruck.

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