Zweibrücken Perfekte Rückrunde ebnet Weg zum Titel

Zweibrücken. „Wenn ich daran denke, bekomme ich immer noch eine dicke Gänsehaut“, sagt Stefan Bullacher, Trainer des Handball-Drittligisten SV 64 Zweibrücken. Das Gänsehaut-Ereignis waren Mitte Mai die letzten fünf von 1800 Spielminuten in der Oberliga, in denen der SV unerwartet – mit Budenheimer Schützenhilfe gegen Haßloch – noch die Meisterschaft gewann und damit den Aufstieg in die Dritte Liga West perfekt machte.

„Einfach unglaublich“, sagt Bullacher dazu, dass sich seine Mannschaft zwischenzeitlich wieder auf Liga Drei vorbereitet. Aber nach der Meisterschaft reihte sich beim SV Erfolg an Erfolg, Großereignis an Großereignis, inklusive 50-Jahr-Feier. Kaum Zeit, um die Oberliga-Runde noch mal in Ruhe Revue passieren zu lassen. Jetzt ist die Zeit da, und er stellt fest: „Wir haben die Meisterschaft absolut verdient“. 18 Siege in Serie, eine perfekte Rückrunde. Die meisten Tore geworfen, die wenigsten Gegentreffer kassiert. Hinter den Zahlen stehen Menschen, steht eine Mannschaft. „Es war wichtig, dass wir als Mannschaft zusammengewachsen sind, die Mannschaft irgendwann den Abstieg aus den Kleidern geschüttelt hat, und für sich wieder klar das Ziel definiert hat: Wir wollen Meister werden“, resümiert Bullacher. Es habe sich in der Hinrunde bestätigt, dass die besten Spieler nicht unbedingt die beste Mannschaft bilden. Das Schlüsselspiel war für ihn der 34:30-Erfolg gegen den SV Vallendar. Mit Willen sicherte eine Rumpftruppe diesen Erfolg, der zur Initialzündung wurde. „In der Rückrunde haben wir uns dafür belohnt, dass wir unglaublich viel gearbeitet haben“, sagt Bullacher. „Der Glücksgriff für uns und der Garant für den Aufstieg“, sagt Bullacher über den Torwart. Eine Dauerquote von 40 Prozent gehaltener Bälle, „das war ja am Ende für uns ganz normal“, schätzt Bullacher auch Kovacins 100-prozentige Identifikation mit der Mannschaft.Kam kurz nach dem Rückrundenstart aus Völklingen zurück. Ergänzt sich ideal mit Kovacin im SV-Tor, „und hat alle erwarteten Fortschritte gemacht. Den Sieg in Merzig verdanken wir seiner großartigen Leistung in der zweiten Halbzeit“, bilanziert Bullacher.Die rechte Seite ist die Domäne des Jugend-Nationalspielers, „der die erwartete Entwicklung als Super-Talent nimmt“, freut sich der Coach. Dass der SV 64 Müller auf seinem Weg in die Bundesliga begleitet, „davon bin ich überzeugt“, so Bullacher. Torschützenkönig des Teams und längst eine Bank in der Abwehr. Balaz wurde im Saisonverlauf immer stärker und avancierte zu einem Kopf des Teams. „Kubo hat ein unglaubliches Handball- und Spielverständnis“, lobt Bullacher. Das Abitur zu Jahresbeginn schien den Regisseur in der Hinrunde doch etwas zu lähmen. Nach dem Abi kam er richtig auf Touren. „Super-stabil seine Rückrunde“, lobt Bullacher den Spielmacher. „Für mich der Feldspieler der Saison“, ist Bullacher von Wöschlers Entwicklung – spielerisch, wie menschlich – begeistert. „Er war der absolute Leader dieser Mannschaft. Wenn auf einen Spieler der Begriff ,verlängerter Arm des Trainers’ zutrifft, dann auf ihn“, sagt Bullacher. Ein Beispiel dafür, dass die Mannschaft Zeit brauchte, um den Abstieg mental wegzustecken. Eine Top-Runde im Angriff, wo er oft Linksaußen spielte. Auf der vorgezogenen Abwehrposition mit Abstand der beste Spieler der Liga.Warf vor allem in der letzten Rückrunde in seiner von Verletzungen gebeutelten Karriere noch mal alle Qualitäten in die Waagschale: Kämpfer, Anführer, Flexibilität. Das paarte er mit Gelassenheit. Ein großartiger Ausklang einer Karriere.Nachwehen aus Liga Drei begleiteten auch den Kapitän, den immer mal Verletzungen zwickten. Aber er schaffte es, in der entscheidenden Phase seine Leistung abzurufen. Wichtig seine gute Leistung beim Saisonfinale in Illtal. Die Nachwuchs-Abteilung im ohnehin sehr jungen SV-Team rückte im Saisonverlauf in die erste Mannschaft auf. Oberliga? Kein Problem für die drei.Weiter kamen zum Einsatz: Nils Kawolus, Philipp Serr (beide im Tor), Daniel Sorg, Dominik Schweizer Torben Rixecker, Sebastian Eisel.

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