Zweibrücken Pächterin einzige Bieterin

Das Zweibrücker Landgestüt ist Gastgeber vieler Pferdesportveranstaltungen, hier das Islandpferde-Festival im März.
Das Zweibrücker Landgestüt ist Gastgeber vieler Pferdesportveranstaltungen, hier das Islandpferde-Festival im März.

Für die Neuverpachtung des Landgestüts Zweibrücken ist bis zum Ende der Ausschreibungsfrist gestern um 10 Uhr ein Angebot eingegangen. Das teilte Stadt-Pressesprecher Heinz Braun mit. Den Namen des Bieters nannte er nicht. Das Angebot hat die Landgestüts-Betreibergesellschaft abgegeben, erklärte deren Geschäftsführer Alexander Kölsch auf Nachfrage.

Die Gremien der Stiftung Landgestüt Zweibrücken haben jetzt vier Wochen Zeit, um das Angebot im Hinblick auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die fachliche Eignung zu prüfen. Der Stiftungsvorstand – Vorsitzender ist Oberbürgermeister Kurt Pirmann, der derzeit in Urlaub ist – und der Stiftungsrat entscheiden über die Annahme. Die Zuschlagsfrist endet am 1. September. Kölsch erklärte, dass ihn die Gesellschafterversammlung – 64 Prozent der GmbH-Anteile halten die Pferdezüchter, 26 Prozent die Stadt und zehn Prozent der Reit- und Fahrverein Zweibrücken – am 18. Juli beauftragt habe, für die GmbH ein Angebot abzugeben. „Wenn dieses Angebot den Voraussetzungen entspricht, können wir uns voll darauf konzentrieren, wie es weitergeht“, sagte er. Insbesondere die finanzielle Seite muss geklärt werden. Die Landesförderung für die Betreibergesellschaft läuft zum Jahresende aus. Seit der Privatisierung zum 1. Januar 2008 glich das Land die Defizite der GmbH, die zwischen 60 000 und 100 000 Euro lagen, aus und gewährte Zuschüsse für Veranstaltungen. Der Vorsitzende des Pferdezuchtverbandes Rheinland-Pfalz-Saar, Karl-Heinz Bange, hatte am 18. Juli bei einer Informationsveranstaltung erklärt: „Wir wollen das Landgestüt ja mit der Stadt zusammen erhalten. Wie weit wir uns aus dem Fenster lehnen können, weiß ich auch nicht.“ Die Frage, ob die GmbH ein Gebot abgeben werde, hatte er aber weder bei der Infoveranstaltung in Zweibrücken noch einen Tag später in Kaiserslautern beantwortet. Der Pachtvertrag der Stiftung mit der GmbH läuft noch bis Ende 2022. Nach der Kritik des Landesrechnungshofs, der die bislang gezahlte Jahrespacht von 1000 Euro als nicht marktgerecht ansah, kam es zur Neuausschreibung der Verpachtung. Wie viel die Betreibergesellschaft jetzt als Pacht geboten hat, wollte Kölsch nicht sagen. „Es hätte jeder darauf bieten können, es hat keiner getan. Das zeigt, dass unser Angebot marktgerecht ist“, betonte Kölsch. Es gab im Ausschreibungsverfahren mehrere Anfragen für die Verpachtung. Nur bei einem der beiden Besichtigungstermine im Juni und Juli kam eine Interessentengruppe, um vor Ort im Landgestüt Fragen zu stellen. Ein Gebot gab die Gruppe aber nicht ab. Der als Interessent gehandelte Pirmasenser Manfred Schenk, der in Zweibrücken das Hilgard-Center gebaut hat und selbst Pferde züchtet, hat sich nicht um die Verpachtung bemüht. Am Rande der Landesmeisterschaft der Reiter in Pirmasens-Winzeln sagte er, dass er sich aber am Bieterverfahren für die Fläche auf dem ehemaligen Sportplatz zwischen der Festhalle und dem Landgestüt beteiligen werde. Diese Fläche, etwa zwei Drittel des Sportplatzes, will die Stiftung vermarkten, um ihre Finanzausstattung zu verbessern.

x