Zweibrücken Nur 30 von 2518 Autos sind zu schnell

Geschwindigkeitskontrollen in der Ortsdurchfahrt und alternative Standorte für die Altglas-Container sorgten im Ortsbeirat Rimschweiler am Donnerstagabend neben dem Streit mit dem Bauamt für den meisten Diskussionsbedarf. Außerdem berichtete Ortsvorsteherin Isolde Seibert (SPD), dass ab August 2018 im Baugebiet Neugartenahnung gebaut werden darf.

Im Ortsbeirat Rimschweiler wurde schon öfter über Maßnahmen gegen Raser in der Ortsdurchfahrt diskutiert (wir berichteten). Seibert informierte den Rat am Donnerstagabend darüber, wie der Landesbetrieb Mobilität die Ideen bewertet. So sei eine 30-Stundenkilometer-Zone für die Bundesstraße, die durch den Ort führt, aus Gründen des Lärmschutzes theoretisch möglich. Dafür müsse allerdings eine Gesundheitsgefährdung der Anwohner nachgewiesen werden. Eine Gefährdung könne bei einer Lautstärke von mindestens 72 Dezibel tagsüber und 62 Dezibel nachts entstehen. „Diese Werte wurden bei der Messung 2010 nicht überschritten“, sagte Seibert. Damit sei die Einrichtung einer 30-Stundenkilometer-Zone fast ausgeschlossen. „Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Rimschweilerer mit 30 durch den Ort fahren wollen“, schloss die Ortsvorsteherin. Eine weitere Idee: ein Fahrbahnteiler. Doch auch dieser Plan hat Haken. Da wären einmal die Kosten von rund 150 000 Euro und dann die Tatsache, dass die Straße aus Richtung Ixheim kommend erst vor kurzem neu gemacht wurde. „Außerdem bremst so ein Teiler kaum aus“, sagte Seibert. Die Ergebnisse einer Geschwindigkeitsmessung vom November 2016 werfen für Seibert die Frage auf, ob Rimschweiler überhaupt ein Raser-Problem hat. Von 2518 Fahrzeugen seien nur 30 zu schnell gewesen. Das sind rund 1,2 Prozent. Nicolai Bastian (SPD) zweifelte den Wert dieses Ergebnisses an. Jeder wisse doch sofort, wo geblitzt wird, und fahre entsprechend angepasst. Ist die Polizei weg, werde wieder gerast. Klaus Fuhrmann von der SPD brachte einen neuen Ansatz ins Spiel: „Es gibt Ampeln, die schalten auf Rot, wenn man zu schnell fährt.“ Eine Ampel in der Ortsmitte gibt es bereits. Nun soll die Stadt prüfen, ob man sie mit der entsprechenden Technik ausrüsten kann. Dass ausgerechnet am Friedhof Container für Glasflaschen stehen, stört viele Ratsmitglieder – und die Anwohner. Nicolai Bastian (SPD) findet es nach eigenen Angaben pietätlos, wenn Beerdigungen durch das Geschepper der Flaschen gestört werden. Er schlug vor, stattdessen übergangsweise das Gelände des ehemaligen Schrottplatzes als Standort zu nutzen. Zumal die Stadt auch noch einen Container für Elektroschrott aufstellen will, der am Friedhof weitere Parkplätze wegnehmen würde. Thomas Kube wies darauf hin, dass die Stadt neben dem Parkplatz der Feuerwehr ein Gartengrundstück besitze, das nicht verpachtet sei. Dort könnten die Container ebenfalls hin. Denkbar ist laut Seibert auch eine Stelle in Richtung Feuerwehrhaus, an der aktuell ein Kleidercontainer steht. „Doch der Platz gehört den Pfalzwerken, da müsste die Stadt etwas Miete zahlen“, so Seibert. Für Bauwillige, Grundstückskäufer und -verkäufer hatte die Ortsvorsteherin gute Nachrichten. Der Umlegungsplan für die Neugartenahnung ist nach dem Ende eines Widerspruchverfahrens rechtskräftig. Das heißt, Größe und Lage der Grundstücke stehen endgültig fest. Mit der Erschließung will der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) laut Seibert am 4. September beginnen. Im Spätsommer 2018 könnten die ersten Häuser gebaut werden. Seibert rechnet mit August.

x