Zweibrücken McDonald fährt Slalom durch die Abwehr

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Zweibrücken (anbl). Am Ende wurde es dann doch noch standesgemäß: Nach zähem Beginn schlug Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken gestern Abend als sicherer Play-off-Kandidat im letzten Spiel der regulären Saison zu Hause vor rund 600 Fans den Tabellenvorletzten EHC Freiburg 1b mit 13:1 (2:1, 6:0, 5:0). Bereits am kommenden Samstag (20 Uhr) beginnen für die „Hornets“ die Play-off-Halbfinalspiele um die Meisterschaft gegen den Schwenninger ERC.

„Hornets“-Trainer Martin Deßloch hatte seine Sturmreihen im letzten regulären Spiel der Zweibrücker in der normalen Punkterunde ordentlich durchgemischt: Klein/Dörr/Peters, Vodicka/McDonald/Machura, Srnka/Lingenfelser/Bachstein und Neumann/Nunold/Wolf standen zu Beginn der Partie jeweils als stürmenden Dreierpacks zusammen auf dem Eis. „Ich wollte umstellen, um vier gleich starke Reihen zu haben“, erklärte Deßloch mit Blick auf die Play-offs. „Der Plan ist aber nicht aufgegangen“, gab er zu. Denn man merkte den EHC-Reihen gegen den mit einer Rumpftruppe (zehn Spieler) aus dem Breisgau angereisten Tabellenvorletzten an, dass sie in dieser Konstellation nicht eingespielt sind. Da war erst mal nichts zu sehen von der Power, wie sie sonst gemeinhin die „Mannheimer Sturmreihe“ mit den drei Zweibrücker Top-Scorern Maximilian Dörr, Benedikt Peters und Marc Lingenfelser aufs Eis zaubert. Es war auch deshalb kein berauschendes Eishockey-Spiel, weil die dezimierten Gäste von Anfang an eher auf Schadensbegrenzung aus waren. Und harmlos war es zunächst auch: wohl deshalb, weil kein EHC-Spieler vor den Play-offs eine Sperre riskieren wollte. Das 0:1 durch Maxim Engel auf Vorlage von Edgar Opulskis (14.) war dann allerdings ein Weckruf für die „Hornissen“. Noch in der gleichen Minute glich Stephen Brüstle aus. Dann hatte der wieder genesene Stephan Machura seinen Auftritt: Sowohl bei Ryan McDonalds Tor zum 2:1 als auch beim 3:1 nach der Drittelpause durch Tomas Vodicka legte er die Scheibe mustergültig auf. Es war im Übrigen Vodickas erster Treffer, seit er seinen deutschen Pass besitzt. Im mittleren Spielabschnitt ruderte EHC-Coach Deßloch ein wenig zurück: Er sortierte um, ließ die beiden Slowaken Vodicka und Lukas Srnka ebenso wieder zusammen stürmen wie McDonald und Lingenfelser. Das klappte besser. Und die „Hornissen“ gaben jetzt mehr Gas, erzielten das 4:1 (28., Lingenfelser) und das 5:1 (29., McDonald) sogar in Unterzahl, als Leon Bachstein auf der Strafbank saß. Die Scheibe lief nun besser, die „Hornets“ hatten bessere Chancen – und kamen folgerichtig auch zu weiteren Toren. Vodicka, Dörr und der ebenfalls wieder nach einer Verletzung eingesetzte EHC-Kapitän André Nunold erhöhten bis zur Drittelpause auf ein komfortables 8:1. Die Freiburger hatten nur zwei Chancen: Einmal parierte Marcel Kappes im EHC-Tor einen Schuss von Opulskis, einmal traf Aaron Kupzick nur den Pfosten. Den schönsten Treffer des Matches erzielte dann Ryan McDonald im Schlussdrittel zum 13:1-Endstand in der 56. Minute. Hinter dem eigenen Tor, in dem jetzt der eingewechselte Niklas Hirtz stand, angelte er sich den Puck, umkurvte drei, vier Freiburger wie Slalomstangen und verlud am Ende auch noch deren eingewechselten Goalie Sven Gremmelspacher. „Im ersten Drittel haben wir uns sehr schwer getan, ins Spiel zu kommen“, merkte EHC-Coach Martin Deßloch in seiner Analyse nach dem Spiel selbstkritisch an. Am Ende, als die Freiburger kaum noch Luft hatten, habe seine Mannschaft das Spiel dann aber locker nach Hause gebracht. So spielten sie EHC Zweibrücken: Kappes, Hirtz (ab 41.) - Hellmann, Essig, Brüstle, Hartfelder, Wendland, Voltz - Klein, Dörr, Peters, Vodicka, McDonald, Machura, Srnka, Lingenfelser, Bachstein, Neumann, Nunold, Wolf EHC Freiburg 1b: Herzog, Gremmelspacher (ab 51.) - Suljkic, Linsenmaier, Melichar - Hofmann, Kupzick, Allgeier, Opulskis, Engel, Christopher Basham Tore: 0:1 Engel (14.), 1:1 Brüstle (14.), 2:1 McDonald (15.), 3:1 Vodicka (25.), 4:1 Lingenfelser (28.), 5:1 McDonald (29.), 6:1 Vodicka (36.), 7:1 Dörr (38.), 8:1 Nunold (40.), 9:1 Dörr (41.), 10:1 Lingenfelser (43.), 11:1 Vodicka (45.), 12:1 Wendland (47.), 13:1 McDonald (56.) - Strafzeiten: Zweibrücken 10 Minuten - Freiburg 1b 12 Minuten - Beste Spieler: Vodicka, McDonald - Melichar - Zuschauer: 608 - Schiedsrichter: Trottmann (Zweibrücken).

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