Zweibrücken „Kopf hoch, weiter gehts“

Zweibrücken. Ein paarmal deutete Fußball-Regionalligist SVN Zweibrücken gestern Abend an, dass er richtig gut und mutig nach vorne spielen kann. Dass im Defensivverhalten nachgearbeitet werden muss, legten die jungen Wilden der TSG Hoffenheim II offen. Mit dem zu hohen 4:1 (1:0) schossen sich die Kraichgauer an die Tabellenspitze.

Leichtfüßig, technisch beschlagen und taktisch gut ausgebildet sind die Hoffenheimer, das zeigten sie in der starken Anfangsphase. So kamen sie nach drei Minuten zur frühen Führung, als U19-Europameister Benjamin Trümner von Connor Krempicki in Szene gesetzt wurde und SVN-Schlussmann Thorsten Hodel keine Chance ließ. Einige Zuschauer wollen in dieser Szene eine Abseitsposition gesehen haben, Schiedsrichter Patrick Alt entschied auf Tor, und Hodel zuckte nach dem Spiel mit den Schultern. „Ich habe es nicht gesehen, ob das abseits war“, erklärte er. „Mit den ersten 15 Minuten war ich unzufrieden“, sagte SVN-Trainer Adis Herceg hinterher, denn da gelang seiner Mannschaft nicht viel. Erst als Toni Reljic und Jannik Sommer das Spiel an sich rissen, kam der SVN auf und hatte Chancen. Sommer aus spitzem Winkel (20.), Rufat Dadashov mit einer Direktabnahme (21.), plötzlich war Leben drin. Der TSG eröffneten sich Konterchancen. Patrick Schorr flankte quer durch den Strafraum, drei SVNler schauten zu, das beherzte Einsteigen von Simon Maurer gegen Yannick Thermann hätte auch als Foul ausgelegt werden können. Die besten SVN-Chance vor der Pause vergab Sommer, als er von Reljic schön freigespielt worden war und schoss, statt seine besser postierten Mitspieler zu bedienen. Ausgerechnet Routinier Christian Telch leitete die Niederlage ein. Bei einer SVN-Ecke verlor er im Mittelfeld den Ball, den Konter schloss Lucas Röser zum 2:0 ab (54.). „Dass wir nach einem eigenen Eckball das 2:0 kriegen, darf uns nicht passieren“, haderte Herceg. Der 1:2-Anschlusstreffer von Rufat Dadashov war das Signal für eine Aufholjagd. Doch nach einem Freistoß von Baris Atik, den Dadashov verursacht hatte, konnte sich Fabian Hürzeler davonstehlen und das 3:1 erzielen (66.). „Da hat einer geschlafen“, erkannte Herceg. Die Hoffnung, vielleicht doch noch einen Punkt einfahren zu können, platzte innerhalb von zwei Minuten: Zunächst traf Adam Bouzid nur die Latte (77.), dann sah André Fliess nach einem Disput mit seinem Gegenspieler die Rote Karte. „Ich hab’ halts Maul gesagt“, bekannte Fliess hinterher. Alt hat es gehört und ihn vom Platz gestellt. „Natürlich muss man das ansprechen, aber er ist ein junger Spieler, das passiert“, bemerkte Herceg. In der 83. Minute setzte Atik den Schlusspunkt, nachdem zuvor Yannick Bach den Schuss von Röser auf der Linie klären konnte. „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit gesteigert und zum für uns günstigen Zeitpunkt die Tore gemacht“, sagte TSG-Trainer Marco Wildersinn. „Daraus lernen wir“, versprach Herceg. „Kopf hoch, weiter geht’s“, sagte er an. Am Samstag kommt Aufsteiger Nöttingen ins Westpfalzstadion. (daa)

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