Zweibrücken John-Deere-Brücke: Stadt, Möbel Martin und Baumarkt einig

Die Stadt, die Fachmärkte Möbel Martin und Globus-Baumarkt sowie der Landmaschinen-Hersteller John Deere konnten sich in Sachen Neubau einer Brücke vom John-Deere-Gelände zur Wilkstraße auf einen Kompromiss einigen. Zu den Details war von den Beteiligten gestern nichts zu erfahren.

„Wir haben uns geeinigt. Jetzt geht es nur noch um Formalien.“ Das erklärte gestern auf Anfrage Bettina Ahranjani, die Leiterin des Hauses von Möbel Martin in Zweibrücken. Wie genau der Kompromiss aussieht, werde in den nächsten Tagen bekanntgegeben. Wie am 22. Januar berichtet, hatten die Fachmärkte gegen den Bebauungsplan ein Normenkontrollverfahren beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Koblenz eingereicht. Bis gestern Nachmittag lag dem Gericht noch keine Begründung vor. Das OVG hatte die ursprünglich bis Ende Februar laufende Frist auf Antrag der Kläger bis kommenden Montag verlängert. Nach Angaben des stellvertretenden OVG-Medienreferenten Andreas Hammer wurde die Klage bis gestern auch nicht zurückgezogen. Wie mehrfach berichtet, soll die Wilkstraße verlängert und im Anschluss eine neue Brücke über den Schwarzbach gebaut werden, um eine zusätzliche Zufahrt für das John-Deere-Gelände zu schaffen. Der Landmaschinen-Hersteller will das Zweibrücker Werk in großem Umfang erweitern und eine neue Mähdrescher-Serie produzieren. Zum Abtransport dieser großen Maschinen reiche die vorhandene Zufahrt über die Homburger Straße nicht aus, lautet die Begründung. Oberbürgermeister Kurt Pirmann hatte in der Vergangenheit mehrmals betont, wie wichtig der Brückenbau sei. Die Investition von John Deere sichere auf lange Sicht über tausend Arbeitsplätze in dem Unternehmen. Hätte gerichtlich geklärt werden müssen, ob formal alles richtig gelaufen und der Bebauungsplan inhaltlich korrekt ist, hätte dies das Vorhaben gebremst. Denn ein solches Verfahren dauert eine Weile, was den Bau der Brücke verzögert oder verhindert hätte. Gegen die Pläne der Stadt hatten sich die Fachmärkte gestellt, weil sie befürchteten, dass sich die Verkehrssituation in der Wilkstraße verschlechtert. Sie hatten eine Untersuchung der Stadt angezweifelt. Diese hatte ergeben, dass nach dem Umbau in der Wilkstraße durchschnittlich 14 Tieflader mit Mähdrescher über den Tag verteilt vom John-Deere-Werk in Richtung Autobahn rollen würden. Zu starken Geschäftszeiten der Märkte abends oder an Samstagen würden kaum Schwerlaster für John Deere fahren. Eine Verkehrszählung in der Wilkstraße habe ergeben, dass die Straße noch eine freie Kapazität von 25 Prozent hat. Gesetzlich sei festgelegt, dass solche Zählungen nicht an Freitagen, Samstagen, Montagen und verkaufsoffenen Sonntagen stattfinden. Die Märkte hätten dies kritisiert, wollten den Verkehr lieber zu Spitzenzeiten gezählt haben. Das sei aber nicht möglich gewesen, hatte der OB erklärt. (sig/ts)

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