Zweibrücken In Zweibrücken Minigolf und Bootsfahrten künftig aus einer Hand

Ein Bild aus besseren Tagen: Im September 2006 fand sich auf jeder Bahn jeweils nur ein einziges Loch: das, in das der Ball soll
Ein Bild aus besseren Tagen: Im September 2006 fand sich auf jeder Bahn jeweils nur ein einziges Loch: das, in das der Ball soll.

Die Gastronomin Franziska Zadra gibt den Betrieb des Minigolfplatzes ab. Auf der Suche nach einem neuen Pächter könnte die Stadt -Tochter Gewobau fündig geworden sein. Der Neue soll sich möglichst um beide Anlaufpunkte an der Schließ kümmern.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobau wird im kommenden Jahr die Minigolfanlage auf Vordermann bringen. Die Stadt will den angrenzenden Bootssteg an der Schließ erneuern. Beides soll künftig aus einer Hand betrieben werden. Nach Informationen gibt es bereits einen Interessenten. „Wir führen Gespräche, die sehr konkret geworden sind“, sagte Gewobau-Geschäftsführer Jörg Eschmann. Auf Anfrage betonte er, dass es sich bei dem künftigen Betreiber nicht um die Zadra-Gruppe handelt, die neben Wirtshaus und Biergarten seit 2014 auch den Minigolfplatz an der Schließ betreibt. Geschäftsführerin Franziska Zadra bestätigte das auf Anfrage.

Wer sich künftig um das Gelände kümmert – laut Eschmann soll die neue Anlage vom neuen Betreiber gepflegt werden –, wollte der Gewobau-Geschäftsführer nicht sagen. Wie die RHEINPFALZ erfuhr, soll das Deutsche Rote Kreuz (DRK) signalisiert haben, die Anlage und den Bootssteg betreiben zu wollen. Es wäre nicht die erste Zusammenarbeit zwischen Gewobau und DRK. Das Rote Kreuz hatte Anfang der Woche einen Kiosk in der Bahnhofsvorhalle eröffnet – als Mieter der Gewobau. Wie im Contwiger Freibad könnte an der Anlage am Schwarzbach ein Inklusionsbetrieb entstehen. Der DRK-Kreisgeschäftsführer wollte sich auf RHEINPFALZ-Anfrage nicht äußern.

Die Gewobau hätte bei dieser Lösung eine Anlage weniger zu versorgen. Eschmann zufolge müssen die Gewobau-Gärtner derzeit im Zwei-Wochen-Rhythmus ausrücken, um Hecken zu schneiden und Rasen zu mähen. Diese Kosten würden künftig wegfallen. Ohnehin ist der Zweibrücker Minigolfplatz gemessen an den Einnahmen keine Goldgrube für die städtische Tochter. 2016 wurden knapp 8200 Euro, 2017 rund 8700 und im vergangenen Jahr 8500 Euro Umsatz verbucht. In diesem Jahr ging es steil bergab. Bis zur Mitte dieses Jahres wurden nicht einmal 3000 Euro an Eintrittsgeld eingenommen.

Bei dem Zustand, in dem sich die Anlage derzeit befindet, mag es nicht verwundern, dass immer weniger Besucher auf der Anlage auf Rekordjagd gehen wollen. Auf den Bahnen fehlt Farbe, dafür mangelt es nicht an Löchern, wobei pro Bahn eigentlich nur eines vorgesehen ist: das, in das der Ball soll.

Im Oktober kündigte Eschmann an, die Gewobau werde rund 30 000 Euro in die Minigolfanlage stecken, um den Platz auf Vordermann zu bringen. Wohl eine Art Gnadenfrist für den Minigolfplatz. Bevor Eschmann die Geschäftsführung übernahm, hatte die Gewobau andere Pläne verfolgt. Sie wollte die Anlage schließen und anders nutzen, sollte der Umsatz nicht steigen. Im Gespräch war, dort weitere Ferienhäuser zu errichten, die die Zadra-Gruppe hätte vermieten können.

Unterdessen treibt die Stadt die Planung voran, den maroden Bootssteg zu sanieren. Oberbürgermeister Marold Wosnitza hatte im Oktober die Kosten dafür auf rund 15 000 Euro geschätzt. Derzeit werde geprüft, ob sich im Haushalt dafür Geld findet oder ob der Stadtrat einen Nachtragshaushalt beschließen muss. Der Oberbürgermeister betonte, es sei sinnvoll, wenn künftig ein Betreiber „beides machen würde“. Ob sich das Rote Kreuz für diese Aufgabe interessiert, wollte der Oberbürgermeister Marold Wosnitza nicht kommentieren.

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