Zweibrücken Im Petticoat beim Elvis-Konzert

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Am Wochenende kämpft der heldenhafte Siegfried in der Zweibrücker Fußgängerzone gegen den riesigen Drachen. Auch nie vergessene Idole wie Charlie Chaplin oder Elvis besuchen die Stadt – beim 17. Straßentheater-Spektakel unter dem Motto „Helden und Legenden“.

Der Kultursommer Rheinland-Pfalz gibt das Thema vor, die Zweibrücker setzen es um. Welche historischen und erfundenen Persönlichkeiten laut Kulturamt zu den Helden und Legenden zählen, können sich Besucher am Wochenende in der Innenstadt ansehen. Dann gehört die Fußgängerzone steinernen Riesen, sagenhaften Komödianten und Schweizer Bogenschützen. „Elvis macht eine super 50er-Jahre-Show“, erzählt Stephanie Neumüller vom Kulturamt. Der King of Rock’n’Roll tritt um 20 Uhr auf dem Alexanderplatz auf. Neben der Show ist ein Kostümwettbewerb geplant: „Die Zuschauer können im Stil der 50er oder 60er kommen. Oder auch der 70er. Alles vor der Disco-Ära ist okay“, sagt der Leiter des Kulturamts, Thilo Huble, und lacht. Ob Petticoat, Bleistiftrock oder großartige Hüte – das beste Kostüm wird prämiert. Für Kurzentschlossene gebe es einen Stand, an dem noch schnell Kleider dieser Jahrzehnte gekauft oder geliehen werden können, sagt Neumüller. „Wie viele Zuschauer zum Straßentheater-Spektakel kommen, ist schwer zu sagen, weil stark wetterabhängig. Aber in den letzten Jahren waren es normalerweise zwischen 15 000 und 25 000“, meint Huble. Der legendäre Charlie Chaplin wird am Wochenende von Peter Mim aus Hannover verkörpert. Auch er tritt auf dem Alexanderplatz auf, am Sonntagnachmittag. „Das ist einer der Höhepunkte. Peter Mim ist sehr gut“, urteilt Neumüller über den ausgebildeten Pantomimen. Er sei ein hochkarätiger Künstler. „Mit Slapstick, Sentimentalität und Selbstironie taucht Mim in die Welt des 1977 verstorbenen Komik-Altmeisters ein“, erzählt der Künstler auf seiner Internetseite. Der Zweibrücker Shanty-Chor Teddy Suhren präsentiert am Sonntag ab 14.30 Uhr bekannte Seemannslieder auf dem Herzogplatz. Der Name des Chors verweist auf den U-Boot-Kapitän Reinhard „Teddy“ Suhren. Laut Informationen des Vereins hatte Zweibrücken die Patenschaft für dessen U-Boot übernommen, weshalb der Seemann die Stadt Anfang der 40er Jahre zweimal besuchte. Neben vielen nationalen und internationalen Künstlern präsentieren auch Gruppen aus der Region ihre Kunst. So wie die Schwarzen Husaren, die Sonntagmittag am Alexanderplatz auftreten. „Die Gruppe kommt aus Kleinsteinhausen, umrahmt die Eröffnung und macht zünftige Musik“, erzählt Neumüller. Vor dem großen Finale, bei dem alle Künstler mitwirken, treten Jääb und Jolanda auf, die saarländische Mundart-Comedy präsentieren. Neben den Künstlern locken Märkte die Zuschauer. In diesem Jahr öffnen sie an beiden Tagen des Straßentheater-Spektakels . Am Herzogplatz ist der Blumenmarkt zu finden. Er bietet reiche Auswahl an Pflanzen für Haus, Balkon und Garten. In der Fußgängerzone verkaufen die Händler des Bauernmarkts regionale Spezialitäten, „von der Wurst bis zum rustikalen Brot“, verspricht das Kulturamt. Außerdem werden unter dem Stichwort „Kunst und Keramik“ Dekorationsartikel für Haus und Garten angeboten. In der Herzogstraße sind Bücherwürmer auf dem Bibliotheksmarkt in ihrem Element, und auf dem Hallplatz informiert „Die Waldschule“ über heimische Tiere. Am Schwarzbach, in der Nähe der Herzogbrücke, baut das Technische Hilfswerk unter dem Motto „Zwei Brücken“ wieder eine Seilkonstruktion auf, mit deren Hilfe Mutige den Bach auf einem Seil überqueren können. Außerdem freuen sich die Künstler der Zweibrücker Gruppe Prisma auf Besucher im Künstlerdorf auf dem Alexanderplatz. (mefr)

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