Zweibrücken Husarenstück in Ostwestfalen

Lemgo. Da feierte Gunter Hahn gerne mit: Der frühere Jugend-Koordinator und Ex-Trainer der ersten Männermannschaft des SV 64 Zweibrücken war extra mit dem Wohnmobil aus Cloppenburg angereist, um die Zweibrücker „Löwen“ beim Auswärtsspiel bei der HSG Handball Lemgo II zu unterstützen. Das SV-Team trat die lange Heimreise aus Ostwestfalen mit einem Erfolgserlebnis im Gepäck an, im ersten Auswärtsspiel in der Weststaffel der Dritten Liga kamen sie zu einem 34:30 (16:15)-Auswärtssieg.

Die junge Mannschaft von SV-Coach Stefan Bullacher zeigte eine starke Leistung und entführte in der Volker-Zerbe-Sporthalle in Lemgo beide Punkte. Die Zweibrücker erwischten einen klasse Start, vor allem Kubo Balaz. Der rechte Rückraumspieler hatte bis zur 7:2-Führung bereits fünfmal getroffen. Zum anderen bot SV-Keeper Yannic Klöckner, der den bei einem Arbeitsunfall verletzten Ladi Kovacin ersetzte, eine prima Partie, hatte am Ende 15 Paraden auf dem Konto. „Yannic hat heute gezeigt, warum wir ihm bereits als A-Jugendlichem den Job in der Dritten Liga zugetraut hatten“, meinte Bullacher zufrieden. Der Trainer war zunächst ein wenig skeptisch gewesen, ob seine Truppe die lange Anfahrt mit den Kleinbussen gut verkraften würde. „Aber wir haben als Mannschaft überzeugt, in der Kubo herausgeragt hat.“ Nach der 8:2-Führung (9.) durch Aris Wöschlers ersten Treffer stellten sich die von Florian Kehrmann, Ex-Weltmeister von 2007, trainierten Gastgeber besser auf das bewegliche Zweibrücker Angriffsspiel ein und kamen bis auf 8:11 (16.) heran. Jonas Denk sorgte dafür, dass der SV mit knapper Führung in die Kabine ging. Nach der Pause erwischten die Zweibrücker erneut einen klasse Start und zogen durch Tore von Benni Zellmer und zwei Gegenstöße von Jugend-Nationalspieler Jerome Müller und Aris Wöschler auf 20:16 davon. Florian Enders zeigte auf der Spielmacherposition eine engagierte Leistung, kam auch einige Male selbst zum Abschluss. Enders ist der SV-Neuzugang, der die Umstellung von der Rheinhessenliga zur Dritten Liga am besten gemeistert hat. Die 64er kämpften weiter in der Defensive und bauten die Führung kontinuierlich aus. In der 42. Minute erzielte Jerome Müller das 24:17, in der 51. Minute sorgte Enders mit einem Doppelschlag für den 29:21-Zwischenstand und damit die höchste SV-Führung des Spieles. Aris Wöschler handelte sich allerdings kurz darauf seine dritte Zeitstrafe ein und wurde disqualifiziert. Jetzt drückte Lemgo, verkürzte binnen zwei Minuten auf 24:29 und witterte nochmals eine Chance. In der 59. Minute kamen die Gastgeber sogar noch mal zum 30:32-Anschlusstreffer. Benni Zellmers „Heber“ von Linksaußen und Philipp Hammanns Gegenstoßtor kurz vor Spielende sorgten dann aber für die Entscheidung zugunsten der Gäste und ausgelassenen SV-Jubel. Lemgos Trainer Florian Kehrmann, befreundet mit Ex-Weltmeister Christian „Blacky“ Schwarzer, meinte nach dem Spiel kurz und knapp: „Ich gratuliere dem SV 64 Zweibrücken zu dem verdienten Sieg“. Mit Schwarzer hatte Kehrmann tags zuvor in der Frankfurter Commerzbank-Arena beim „Tag des Handballs“ im Team von Stefan Kretzschmar zusammen gespielt. Da hatte Kehrmann mit Kretzsche, Blacky und Co. allerdings noch gegen die Promi-Auswahl von Fernsehmoderator Frank Buschmann deutlich gewonnen. (cm)

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