Zweibrücken „Hornissen“ pieksen die „Bären“ nur

Zweibrücken/Neuwied. Sie waren zwar nicht in die Höhle des Löwen gereist, aber auch in der „Bärenhöhle“ in Neuwied gab es für Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken gestern Abend nichts zu ernten: Mit 6:7 (1:1, 4:2, 2:3) verloren die „Hornets“ auch das Rückspiel im Rheinland-Pfalz-Pokal und müssen sich mit dem Titel Vize-Pokalsieger begnügen. Bereits am Freitag war Oberliga-Aufsteiger EHC Neuwied eine Nummer zu groß. Mit 5:13 (0:4, 3:4, 2:5) zog Zweibrücken in Final-Hinspiel zu Hause gegen die „Bären“ den Kürzeren.

Knapp 500 Zuschauern in der Zweibrücker Ice-Arena wurde am Freitagabend vor Augen geführt, was der Begriff Klassenunterschied auf die Eisfläche übertragen bedeutet. Die Gastgeber konnten das zweite Drittel erträglich gestalten, eine echte Chance auf einen Überraschungs-Coup hatten sie in dem Spiel aber nicht. „Hornets“-Trainer Richard Drewniak war eine halbe Stunde nach der Schlusssirene aber doch entspannt, mit einem Erfolg sei ja nicht wirklich zu rechnen gewesen. „Wir hatten zwar gehofft, mit einem guten Ergebnis das Sonntag-Spiel spannend zu machen, aber dann hat man den Klassenunterschied doch deutlich gesehen“, fasste er das Match zusammen. Hauptkritikpunkt Drewniaks war die Zaghaftigkeit, die die „Hornissen“ in Drittel eins an den Tag legten, der Respekt vor dem klassenhöheren Gegner äußerte sich in zu wenig Biss. „Das ist der EHC, wie er auswärts spielt“, beschrieb ein Zuschauer das Auftreten der Drewniak-Truppe. Dass im Vergleich zu den Neuwieder „Bären“ auch mangelnde Spritzigkeit festgestellt wurde, führte der Zweibrücker Trainer schlicht und ergreifend auf den höheren Altersdurchschnitt seiner Mannschaft zurück. Letztlich sei die Niederlage zu hoch ausgefallen; dass seine Truppe fünf Tore erzielte, kam auf seine Positivliste. Die Vorstellung des Meisters der Regionalliga West entsprach Drewniaks vorher geäußerten Erwartungen. Dass vor allem der US-Amerikaner Brian Gibbons kaum zu halten sein würde, sei klar gewesen. Der 25-jährige Stürmer mit der linken Schusshand legte im ersten Drittel bis zur zehnten Spielminute (2., 8., 10.) gleich drei Treffer vor, in dieser Anfangsphase hatten die „Hornissen“ überhaupt nichts zu melden. Lediglich Andre Nunold und Lukas Srnka sorgten dafür, dass bei Gäste-Goalie Alexander Neurath keine Langeweile wegen Arbeitslosigkeit aufkam, die EHC-Angriffe hatten aber meistens nur Entlastungsfunktion. Mit 0:4 aus Zweibrücker Sicht ging es in die Drittelpause, nach 20 Sekunden im zweiten Abschnitt fiel schon der fünfte Treffer der „Bären“. Dieses zweite Drittel ging für den EHC Zweibrücken letztlich aber nur mit 3:4 verloren, zweimal Lukas Srnka und einmal Ralf Wolf sorgten für die Tore. Dass der künftige Oberligist den Rheinland-Pfalz-Pokal unbedingt zum dritten Mal in Folge gewinnen wollte, wurde im Schlussdrittel weiter deutlich; konzentriert und abgeklärt sorgte Neuwied für den 13:5-Endstand. Für die Gastgeber trafen noch Miroslav Hantak jr. und Michael Neumann. Wesentlich mehr freuen durften sich Zweibrückens Trainer Drewniak dann über die Vorstellung seiner Mannschaft gestern Abend im Rückspiel in Neuwied. Die Zweibrücker unterlagen zwar der Mannschaft von Trainer Arno Lörsch vor rund 800 Zuschauern mit 6:7 erneut, boten dabei aber eine deutlich engagierte Leistung. „Wir haben wirklich ein super Spiel gemacht“, meinte EHC-Coach kurz nach der Schlusssirene in der „Bärenhöhle“ zufrieden, „wir waren dem Ausgleich am Ende ganz nahe und hätten das Spiel auch durchaus gewinnen können“. Die „Hornets“ hätten den „Bären“, so Drewniak, diesmal in einem sehr spannenden und umkämpften Match wirklich Paroli geboten, Lukas Srnka (3), Hantak jr. (2) und Tomas Vodicka hatten für die Zweibrücker getroffen. Um das Ruder aber nach dem hohen Hinspielsieg der Neuwieder noch in Richtung Pokalsieg rumzureißen, dazu reichte es nicht mehr. Grund zur Freude hatten am Freitagabend im Übrigen bei den „Hornets“ doch noch einige Spieler: Vorm Pokal-Hinspiel wurden die Kleinschüler für den Gewinn der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft mit einem Pokal ausgezeichnet. (bun/sai)

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