Zweibrücken Hier spielt die Musik!
«» Herausragende Interpreten aus Klassik, Jazz und Pop wurden für die Euroclassic-Konzerte verpflichtet. Viele kommen tatsächlich aus den Festivalstädten und -regionen. Damit wird das Festival seinem aktuellen Motto gerechter als in den Jahren zuvor. Die Wortschöpfung „heimat/en“ soll das Euroclassic-Festival 2019 prägen. Eröffnet wird es am 1. September in Bitsch, mit der französischen Sängerin Anne Etchegoyen aus dem Baskenland. Mit Liedern aus ihrer Heimatregion. Der rote Faden mit Konzerten, Interpreten, Musik und Ideen aus der Heimat wird an jedem Festival-Standort aufgenommen. In Pirmasens tritt wieder das 2007 gegründete Festival-Orchester auf. Für drei Tage werden Musiker aus der ganzen Welt eingeladen und privat untergebracht. Die musikalische Leitung obliegt der Gubener Violinistin Antje Weishaas. Und auch die Musical-Oper „König Keks“ von Peter Schindler wird mit lokalen Darstellern gestemmt. Beteiligt sind die Bezirkskantorei und Chorklassen des Pirmasenser Immanuel-Kant-Gymnasiums. Erstmals auch Stehplätze Heimatverbunden ist ein ganzer Abend in Blieskastel. Manu Meta, Rapper, ist Blieskasteler. Oku, Kopf von Oku & The Reggaerockers, kommt mit seiner Musikeigenkreation aus Kirrberg. Zumindest in der Heimat zu hören war die Musik des Mittelalters, die das Ensemble Sequentia in Hornbach aufführt. Sehr viel Heimat bieten auch die Zweibrücker Euroclassic-Konzerte. Der gebürtige Saarbrücker Frank Nimsgern bietet Classics aus der Klassik und der Filmmusik. Der Pirmasenser Christof Heringer tritt mit seinem Quintett und dem Posaunisten Jiggs Whigham auf. Dabei hat der Zweibrücker Matthias Wolf ein Heimspiel. Überhaupt ist der Jazz zur Euroclassic 2019 stark rosenstädtisch geprägt: Erstmals gehört das Abschlusskonzert des Jazz-Workshops am Hofenfels-Gymnasium zum Festival – mit dem Susan Weinert Rainbow Trio und dem Ex-Schüler Sebastian Voltz am Piano. Auch das Pferd wird eine Rolle spielen. Wolfgang Mertes, Konzertmeister des Saarländischen Staatsorchesters, bereitet mit der Camerata Saarbrücken eine Klassik-Pferde-Gala vor. Mit Anny Hwang, einer Weltklassepianistin, mit dem Sinfonie-Orchester des Saarlandes, beschließt eine gebürtige Zweibrückerin am 31. Oktober die Euroclassic-Konzerte in ihrer alten Heimat. Dazwischen gibt es Populäres in Zweibrücken wie die Spider Murphy Gang und Kool & The Gang. Diese beiden Konzerte werden – ein Novum für die Euroclassic – nicht ausschließlich bestuhlt sein. Nur auf den Oberrängen gibt es Sitzplätze. Karten sind ab Montag erhältlich Auch Skurriles und Komisches, kommt zum Zuge. Nicht nur die meist ausverkaufte A-cappella-Nacht lohnt sich für Besucher, die neben der Musik auch ein wenig lachen wollen. Der Kabarettist Lars Reichow begleitet zum Beispiel die Phoenix Foundation. Das Folkwang Kammerorchester verknüpft Beethoven ausgerechnet mit „Smack my Bitch up“ von The Prodigy. Wem das zu mutig ist, der kann sich unter anderem auf Sebastian Koch freuen. Der Schauspieler liest die Kreutzersonate von Tolstoj, die von Beethoven vertont wurde und mit Erik Schumann und Anna Buchberger zu hören ist. Nahezu alle Euroclassic-Eintrittskarten sind ab dem kommenden Montag zu kaufen. Aus organisatorischen Gründen wird es nur mit der klassischen Pferde-Gala noch etwas länger dauern.
