Zweibrücken Hüther will in die Spitze

Zweibrücken. Mit vier Sportlern sind die Wassersportfreunde (Wsf) Zweibrücken ab morgen bei den 126. offenen, deutschen Meisterschaften in Berlin vertreten. Marlene Hüther, Nele Suthoff, Vanessa Dehaut und Moritz Bartels gehören zu den 909 Aktiven aus 194 Vereinen, die im Europa Sportpark nicht nur um Titel, sondern auch um die Qualifikation zur Europameisterschaft Mitte August in Berlin und für die Jugend-EM im niederländischen Dordrecht kämpfen.

Zweibrückens

Schwimm-Ass Marlene Hüther, die seit September des vergangenen Jahres dem Perspektivteam des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) für die Olympischen Spiele 2016 im brasilianischen Rio de Janeiro angehört, hat sich akribisch auf die DM vorbereitet. Nach dem erfolgreichen Jahr 2013 mit zwei Medaillen bei der Jugend-EM und Platz fünf bei der Jugend-Weltmeisterschaft könnte Hüther in Berlin den nächsten Schritt in ihrer Karriere vollziehen, in die nationale Spitze vorstoßen und sich vielleicht sogar für die Heim-EM in Berlin qualifizieren. „Sie ist ähnlich gut in Form wie im Jahr 2013“, sagt Saar-Verbandstrainer Ralf Steffen über seinen Schützling. Man müsse aber abwarten, wie die Dietrichingerin die Trainingsumstellung – hin zu noch umfangreicherer Trainingsbelastung, bedingt durch die Vorgaben des Bundestrainers – bewältigt. Entscheidend seien die Zeiten bei der DM, dann bestimme der Bundestrainer, wohin die Reise geht. Laut Steffen ist das entweder wie im Vorjahr die Jugend-Europameisterschaft, wo Hüther nochmals startberechtigt wäre und erneut in der Spitze mitschwimmen könnte – oder eventuell sogar die Heim-EM in Berlin. Den Fokus hat Hüther auf die drei Bruststrecken und die 200 Meter Lagen gelegt. Um sich für die Europameisterschaft zu qualifizieren, muss sie einerseits unter die besten Vier schwimmen (im Vorjahr wurde sie Achte über 100 Meter und Sechste über 200 Meter Brust) und harte Qualifikationszeiten erfüllen. Die besten Chancen dürfte sie über 100 Meter Brust haben, wo sie im Vorjahr die zweitbeste Zeit des Jahres erzielte. Mit Caroline Ruhnau (Essen), Margarethe Hummel (Berlin), Julia Willers (Halle) und Vanessa Grimberg (Stuttgart) ist aber die komplette deutsche Spitze gemeldet, die schon in den Vorwettkämpfen gute Leistungen zeigte. Das werden knappe und hartumkämpfte Rennen. Zunächst gilt es aber, wie auch über 50 Meter Brust am Freitag und den abschließenden 200 Meter Brust am Sonntag, sich für das Finale zu qualifizieren. Auch über 200 Meter Lagen, die am Samstag nach den 100 Meter Brust stattfinden, hat Hüther gute Endlaufchancen. Hier ist sie mit der viertbesten Zeit gemeldet und trifft gleich im Vorlauf auf die Top-Favoritin Theresa Michalak aus Halle. Zum Auftakt am Donnerstag tritt sie mit der Mannschaft der SSG Saar Max Ritter in der 4x200-Meter-Freistilstaffel an, wo man im Vorjahr die Bronzemedaille holte. Das ist auch in diesem Jahr drin. Härteste Konkurrenten sind die Teams aus Dortmund, Leipzig und Köln. Ein überaus hartes Auftaktprogramm am Donnerstag hat Freiwasserspezialist Moritz Bartels, der als einziger Wsf-Mann in Berlin am Start ist. Nach seiner Spezialdisziplin, den 1500 Metern Freistil, wo er in 16:15,37 Minuten als Vierzehnter gemeldet ist und wohl die 16-Minuten-Marke angreifen will, geht er über 400 Meter Lagen an den Start. Zudem schwimmt er noch die 800 Meter und die 200 Meter Freistil. Bartels Focus liegt aber ganz klar auf der nach der DM beginnenden Freiwassersaison. Wsf-Schwimmerin Nele Suthoff konzentriert sich ebenfalls ganz auf die Langstrecken. Sie tritt erstmals über 1500 Meter und zudem über 400 Meter Freistil an, wo sie jeweils Bestzeiten im Visier hat. Am weitesten nach vorne dürfte die zuletzt recht starke Vereinskollegin Vanessa Dehaut am Samstag in ihrer Spezialdisziplin 200 Meter Schmetterling schwimmen. Zudem tritt sie im Berliner Europa-Park über 100 Meter Rücken an. Für Suthoff und Dehaut sind die Meisterschaften aber vor allem Durchgangsstation zu den deutschen Jahrgangsmeisterschaften vom 17. bis 21. Juni (ebenfalls in Berlin). (two)

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