Zweibrücken Gute Gefühle bei WM

Benjamin Hüge (links) und Roman Cherdron aus Ramstein sahen die Partie Deutschland - Schweden im Stadion. Die WM haben beide mit
Benjamin Hüge (links) und Roman Cherdron aus Ramstein sahen die Partie Deutschland - Schweden im Stadion. Die WM haben beide mit einem Urlaub in Sotschi verbunden.

Seit einer Woche schon ist die Fußball-WM für Deutschland beendet. Enttäuschung legte sich über Spieler, Trainer und Fans. Benjamin Hüge, der beim FV Olympia Ramstein kickt, verbindet „wahrscheinlich als einziger Deutscher nur positive Gefühle mit der WM“. Hüge hat mit seinem besten Freund, Roman Cherdron, in Sotschi beim Spiel Deutschland gegen Schweden im Stadion mitgefiebert.

„Gänsehaut“ und „Ekstase“, das fällt Hüge im Rückblick zu der 95. Spielminute im Fischt-Stadion ein. Toni Kroos tritt zum Freistoß an, vor ihm zwei schwedische Verteidiger als Mauer. „Ich sehe Kroos noch genau vor mir, wie er den Freistoß tritt“, sagt Hüge. Danach: „Ich hatte keine Stimme mehr. Ich hatte keine Erwartungen mehr, dass Deutschland noch ein Tor schießt und gewinnt“, erzählt Hüge. Im Leben komme es eigentlich immer anders als erwartet, sagt er nur. Gemeinsam mit Kumpel Roman Cherdron, ebenfalls Spieler beim FVR, hatte sich Hüge für den Trip nach Russland entschieden. Schon vor acht Jahren war er bei der WM in Südafrika dabei. „Ich war in Kapstadt beim Viertelfinale Deutschland - Argentinien, das Deutschland 4:0 gewann.“ Mit Kumpel Roman hatte er auch einen Fanschal des Heimatclubs in Sotschi dabei. Ein Foto auf Facebook zeigt: „Olympianer sind überall.“ „Das war eine bewusste Aktion. Wir machen immer ein Bild an geschichtsträchtigen Orten mit Schal oder Trikot“, erklärt Hüge. Die Erfahrungen, Begegnungen und Erinnerungen an die vier Tage rund um die WM sind noch frisch. Hüge findet, das südafrikanische Kapstadt und das russische Sotschi seien „irgendwie miteinander vergleichbar – es ist diese subtropische Landschaft“. Sotschi liegt am Schwarzen Meer, die Berge des Kaukasus’ haben Besucher gleichzeitig im Rücken. „Sotschi gilt als die russische Côte d’Azur“, erzählt Hüge. Deshalb habe er den Ort auch bewusst gewählt. „Wir wollten unseren Urlaub mit der WM verbinden.“ Die Schnappschüsse zeigen die beiden im Jachthafen, inmitten von grünen Hügeln, im Skypark auf einer Aussichtsplattform, auf der Hotelterrasse und beim Baden nahe eines Wasserfalls. „Taxifahrer Sergej hat uns 100 bis 150 Kilometer quer durch Sotschi gefahren“, berichtet Hüge von den Stunden nach dem Jubel. „Russland ist sehr gastfreundlich“, sagt er. Dafür sprechen auch die Begegnungen mit schwedischen und peruanischen Fans, deren Mannschaft in Sotschi gegen Australien spielte. „Bei den Gesängen habe ich Gänsehaut bekommen. Wahnsinn, wie alle mitgehen“, sagt Hüge und erzählt, wie Australier ihm, Roman und Fußballtrainer Bernd Ludwig aus Quirnbach ein Bier ausgaben.

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