Zweibrücken Frisches Blut soll helfen

Zweibrücken. Mit den Offenbacher Kickers kreuzt heute (14 Uhr, Westpfalzstadion) ein Traditionsverein und Titelkandidat im Kampf um Regionalliga-Punkte beim Schlusslicht SVN Zweibrücken auf. Für die Niederauerbacher wird das nach dem personellen Umbruch eine ganz schwere Aufgabe. Das weiß auch SVN-Trainer Adis Herceg.

Gegen den vermeintlich übermächtigen Gegner setzt der Trainer auf „frisches Blut“. Meik Karwot (Abwehr) und Roosevelt Jones (Mittelfeld) stehen vor dem Debüt im SVN-Dress, das Stürmer David Jahdadic in Trier bereits gegeben hat. „Die Neuen werden immer besser“, sagt Herceg, der von einer guten Trainingswoche spricht. Gegen Offenbach soll seine Mannschaft „mit spielerischer Qualität dagegen halten“, nicht nur versuchen, die körperlich starken Hessen zu bekämpfen. Gestern Abend stand beim Abschlusstraining die Gegneranalyse auf dem Programm. Die Mannschaft wurde in verschiedenen Trainingsspielsituationen auf die Offenbacher eingestimmt. Gerade bei Standardsituationen ist der OFC anfällig, obwohl die meisten Spieler über 1,80 Meter messen. „Bei einigen Gegentoren standen sie falsch“, schildert Herceg seine Beobachtungen. Nur einmal haben die Kickers in dieser Saison verloren, am ersten Spieltag unterlagen sie mit 0:3 beim FK Pirmasens. Der Aufsteiger hatte eben diese Schwäche gnadenlos ausgenutzt, zwei Tore fielen nach Standardsituationen. Auch Baunatal kam vor einer Woche nach zwei Standardsituationen ins Spiel zurück. Herceg ließ im Training Standardsituationen üben, bislang gingen von Zweibrücker Ecken oder Freistößen kaum Gefahr aus. War zu Beginn der Saison Christian Telch, der den Verein mittlerweile verlassen hat, als Schütze vorgesehen, schlüpfte später Yannick Bach in diese Rolle. Als er letzte Woche krank pausieren musste, übernahm Philip Roller die Aufgabe. Bach kann heute wieder mitspielen. Dass sich beim SVN personell viel getan hat, wurde auch am Main registriert. „Wir treffen mit Zweibrücken auf einen schwer ausrechenbaren Gegner. Die Mannschaft hat ein völlig anderes Gesicht als noch in der letzten Saison“, sagt Trainer Rico Schmitt. Dass Ende August noch einmal ein großes Stühlerücken vollzogen wurde, sieht der OFC-Coach trotz des Qualitätsverlustes beim SVN als zusätzliche Schwierigkeit an. „Wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen. Es besteht die Gefahr einer Jetzt-erst-recht-Stimmung in Zweibrücken, die uns sehr gefährlich werden kann“, warnt er. Obwohl der OFC wegen des DFB-Pokals ein Spiel weniger absolviert hat, liegt er mit 16 Zählern bereits auf Rang vier, punktgleich mit dem Zweiten Elversberg und dem Dritten Kaiserslautern. Tabellenführer Saarbrücken hat ein Spiel mehr absolviert und bereits 19 Punkte verbucht. Schmitt blickt vor der Fahrt in die Südwestpfalz sorgenvoll auf seinen Kader, in dieser Woche meldeten sich weitere Spieler verletzt ab. Gabriel Gallus (Schambeinentzündung) und Steven von der Burg (Kapselverletzung im Sprunggelenk) fallen aus, Benjamin Pintol brummt eine Sperre ab. Fraglich ist der Einsatz von Stefano Maier und Jan Biggel. Der Hessische Rundfunk baute gestern in Zweibrücken seine Kameratürme auf, heute wird er mit einem 20-köpfigen Team vor Ort sein und das Spiel filmen. Die besten Szenen sind in einem etwa fünfminütigen Beitrag heute ab 17.30 Uhr in der Sendung „Heimspiel“ im dritten Programm des HR-Fernsehens zu sehen.

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