Zweibrücken Erhöhter Kommunikationsbedarf

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Zweibrücken. Der Nächste bitte: Raphaél Laghnej ist neuer Trainer des Fußball-Oberligisten SVN Zweibrücken. Nach der Trennung von Coach Sorin Radu am Dienstag ist Laghnej bereits der vierte SVN-Coach in der laufenden Runde. Der Mainzer, der bereits Anfang Juli eine Trainingseinheit beim SVN-Spieler-Casting geleitet hatte, sprach gestern Abend erstmals mit den Zweibrücker Kickern. Am Samstag, 15.30 Uhr, soll der SVN beim Oberliga-Aufsteiger FSV Jägersburg antreten.

„Der Kontakt zu ihm war seit Juli nie abgerissen. Wir haben immer kommuniziert, er war oft auf dem Sportplatz bei uns“, sagte SVN-Vorsitzender Richard Denger gestern Morgen zur Personalie. Laut Denger soll der 41-jährige Mainzer Trainer und gleichzeitig Sportlicher Leiter werden. Laghnej, der zuvor schon bei Eintracht Trier und den Offenbacher Kickers das Nachwuchszentrum leitete, zudem die U21 der Kickers trainierte, soll einen Vertrag bis 2018 erhalten. Mit dem Insolvenzverwalter Jürgen Roth aus Kusel, der das vorläufige Insolvenzverfahren des Vereins führt, ist das laut Denger geklärt und gehe in Ordnung. Der SVN-Chef glaubte gestern Morgen auch nicht, dass ihm im Nachklapp der Trennung von Radu noch Spieler von der Fahne gehen. Auch der zuletzt unzufriedene Torwart Philipp Rommelfanger werde weitermachen. Erhöhter Kommunikationsbedarf bestand gestern Abend dann aber schon: Erst beriet sich der designierte Coach Laghnej, zusammen mit Co-Trainer Cedric Friedmann, gegen 19.30 Uhr mit Vereinschef Richard Denger. Vorher war Laghnej in der Kabine gewesen und hatte sich der Mannschaft vorgestellt. Dem Vernehmen nach hatte er seinen Job erst kommenden Montag antreten wollen, um die Spieler noch etwas in Ruhe zu lassen. Zehn Minuten später saß dann eine Spielerabordnung mit Peter Müller und Turgut Osmantsa im Besprechungszimmer des SVN-Sportheims mit Denger zusammen, während der Rest der Mannschaft in der Kabine weiter ausharrte. Fazit des Abends: Laghnej ist neuer Trainer, trainiert wurde gestern aber nicht mehr. „Wir werden jetzt mit jedem Spieler noch mal einzeln sprechen, wie es weitergeht“, sagte Denger. „Am Freitagabend ist Abschlusstraining für das Spiel in Jägersburg, dann werden wir mehr wissen.“ In personeller Sicht hängen die Niederauerbacher also noch ein wenig in der Schwebe. Aus Spielerkreisen war gestern allerdings zu hören, dass der Rauswurf Radus das Team zwar überrascht habe, aber keiner daran denke, nicht weiter zu spielen. Jägersburgs Trainer Marco Emich hat sich das Spiel des SVN gegen Elversberg II angesehen und dabei neben Neunkirchens Trainer Michael Petry einen entspannten Nachmittag verbracht. „Nach Möglichkeit“ solle sein Team nicht das erste sein, das gegen den SVN Punkte lässt. Mit 17 Zählern liegt der FSV auf Rang drei, für einen Aufsteiger ist das eine überraschende Platzierung. „Man merkt schon noch was von der Aufstiegseuphorie“, sagt der Trainer, tritt aber auf die Euphorie-Bremse. „Wir müssen das Tabellenende schon im Blick behalten“, sagt er, der Vorsprung auf die möglichen Abstiegsränge beträgt fünf Zähler. Das Umfeld sei begeistert, zum Spiel in Mehring seien gut 100 Jägersburger mitgefahren. Die Siege gegen Salmrohr, Koblenz und in Ludwigshafen hätten dafür gesorgt, dass das Interesse an der Mannschaft größer geworden sei. „Oberliga ist eine ganz andere Welt; man merkt, dass das angenommen wird“, fügt Emich an. Taktisch wird sich gegen den SVN etwas ändern. Bislang spielte der FSV geordnet und abwartend, „am Samstag müssen wir mehr machen“, sagt der FSV-Trainer mit Blick auf das punktlose Schlusslicht. (daa/sai)

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