Zweibrücken Ein Klassenunterschied

ZWEIBRÜCKEN. Eine Schrecksekunde erlebten die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken am Sonntag gegen die abstiegsbedrohte SG Saulheim: Als Lara Schlicker sieben Minuten vor dem Schlusspfiff am eigenen Strafraum zu Boden ging – kurzzeitig ausgeknockt durch einen unabsichtlichen Ellenbogencheck. In den 53 Minuten zuvor hatte Schlicker zu den Spielerinnen gehört, die den Saulheimerinnen beim 39:17 (17:6)-Erfolg () einen Klassenunterschied aufgezeigt hatten.

Dass es den gab, gab Saulheims Trainerin Christiane Stengel unumwunden zu. In jeder Hinsicht, individuell, wie auch als Mannschaft, „war uns Zweibrücken überlegen“, bestätigte sie. Deshalb hatte es mit zunehmender Spieldauer auch keine Bedeutung, dass Saulheim Joline Müller, die im Hinspiel 20-mal getroffen hatte, von Beginn an eng kurz deckte. „Nur in der Anfangsphase sind wir damit nicht so gut zurechtgekommen“, befand SV 64-Trainer Martin Schwarzwald. Fehler in Hülle und Fülle prägten die Anfangsminuten. Der SV befreite sich zuerst davon. Marion Weick war auf der linken Außenbahn wieder torhungrig unterwegs, traf zum 1:0, per Gegenstoß ließ Müller das 2:0 folgen, und dann narrte Lara Schlicker die Saulheimer Abwehr auf der rechten Seite zweimal. 4:1 führte Zweibrücken nach sieben Minuten, ließ dann vier Minuten lang Chance um Chance aus. Saulheim konnte daraus aber kein Kapital schlagen, scheiterte immer wieder an sich selbst, an der SV-Abwehr und der gut aufgelegten Torfrau Jana Specht. SV-Coach Schwarzwald hatte dennoch genug gesehen, rief zur Auszeit und stellte seine Mannschaft neu ein. Das fruchtete: Das SV-Zusammenspiel klappte immer besser. Abgesehen von der engen Deckung für Müller musste die Rückraumreihe des SV, die vornehmlich Anne Wild dirigierte, sich auf eine weitere Neuerung einstellen: Die routinierte Katharina Koch wird vorerst nicht mehr spielen. Im Hause Koch hat sich Nachwuchs angekündigt. Für Sarah Witzgall bedeutete das: Einsatz von Beginn an. Nach 17 Minuten bestätigte sie ihre gute Leistung mit dem Tor zum 9:3. Zweibrücken kam nun in Fahrt. Die körperlich präsenten Gäste aus Saulheim versuchten den wendigen SV-Angreiferinnen den Schneid abzukaufen – vergebens. Zu schnell spielte Zweibrücken für die SG-Abwehr. Mal mischten Amelie Berger und Lara Schlicker über rechts die Abwehr auf, mal tauchte Miriam Schöneich erfolgreich vor dem Saulheimer Tor auf, mal setzten Laura Witzgall und Annika Schlegel im Wechsel Akzente am Kreis. Und links konnte sich Marion Weick, die krankheitsbedingt erstmals seit November wieder spielte, beruhigt Auszeiten auf der Bank nehmen, weil Katharina Handermann so solide spielte wie Maren Rixecker. „Maren, du!“, beorderte Schwarzwald Rixecker in der 55. Minute an den Siebenmeterpunkt. Die beiden Strafwürfe zuvor hatte Amelie Berger sicher versenkt, nachdem Müller mit ihren ersten beiden Versuchen gescheitert war. Rixecker traf zum 31:15 und ließ motiviert gleich darauf von links den Treffer zum 32:15 folgen. Der SV 64 war zum Rückrundenstart in der Erfolgsspur, und auch die ausgeknockte Schlicker konnte Minuten nach dem Abpfiff Entwarnung signalisieren. (add)

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