Zweibrücken Ein Finale wie aus dem Bilderbuch

Links jubelt die VRG Südwestpfalz (in Rot) nach der Bekanntgabe des Ergebnisses, in der Mitte schauten die Grevelauer ein wenig
Links jubelt die VRG Südwestpfalz (in Rot) nach der Bekanntgabe des Ergebnisses, in der Mitte schauten die Grevelauer ein wenig ratlos. Rechts steht DVP-Gründer Leo Laschet.

Was für ein Wettkampf, was für eine Finale! Beim Deutschen Voltigierpokal (DVP) der M-Gruppen und im Doppelcup gingen beide Pokale in die Pfalz. Die gastgebende Voltigier- und Reitgemeinschaft (VRG) Südwestpfalz setzte sich gestern Nachmittag in einem Krimi gegen das Team Grevelau durch. Das Bundenbacher Doppel Jasmin Glahn und Mara Marschall schaffte das goldene Karriere-Ende.

«ZWEIBRÜCKEN.»Man hätte sich das Ende der famosen Doppelkarriere von Glahn und Marschall nicht schöner vorstellen können. Am Samstagabend gewannen sie den ersten Durchgang der Konkurrenz mit 18 Tausendstel Vorsprung auf die Titelverteidigerinnen Anja Traub und Nadine Langer (Zöbingen). Das war schon eine kleine Überraschung. Ursprünglich hatten die beiden Bundenbacherinnen einen Start auf Cooper geplant. Weil der Schimmel nachgeimpft werden musste, stand er aber nicht zur Verfügung. Die beiden stiegen daher auf Gorgi, longiert von Jessica Kiefer, und zeigten eine saubere Kür zum Thema Schneewittchen und die böse Königin. „Im ersten Teil der Kür war noch etwas drin“, sagte Marschall vor dem gestrigen Finale, in das sie als letztes Paar starteten. Dort hatten die jungen Saarburgerinnen Hannah Bidon und Jana Schumacher die Note 8,354 vorgelegt, mit der sie sogar Traub/Langer überflügelten. Die beiden Bundenbacherinnen starteten besser als am Vortag, leisteten sich dann im zweiten Teil der Kür aber zwei kleine Fehler. Sie kamen nicht an die Wertung von Bidon/Schumacher heran. Sie erhielten eine 8,219, lagen in der Addition beider Umläufe mit 8,279 aber drei Tausendstel vor Bidon/Schumacher (8,276). „Besser hätte es nicht laufen können“, meinte Glahn zufrieden. Zum Ende ihrer Karriere schaffte sie noch einen großen Erfolg für die Bundenbacher Farben. „Mit einer Longenführerin und einem Pferd aus Bundenbach“, sagte Marschall mit Blick auf Jessica Kiefer und Gorgi. Die zweitplatzierten Saarburgerinnen freuten sich über Silber. „Ich freue mich für sie und gönne es ihnen, dass sie hier gewinnen konnten“, sagte Hannah Bidon. Vor der Halle bereitete eine Delegation der Bundenbacherhöhe, Freunde und Teammitglieder Glahn/Marschall einen umjubelten Empfang. Das Gruppen-Finale ließ die Spannung auf den Höhepunkt steigen. Die Gastgeberinnen hatten in der Qualifikation am Freitag und Samstagmorgen die beste Note aller 28 Teams erhalten. Am Samstagabend zeigten sie die beste Pflicht aller 14 Finalisten und gingen gestern als letztes Team an den Start. Verfolger Grevelau (Landesverband Hannover) hatte wie schon in der Qualifikation eine herausragende Kür gezeigt. Das VRG-Team mit Maria Odenbreit, Maret Manuel, Tabea Schiefer, Alina Ribitzki, Celine Radtke, Isabelle Veit, Selina Schmidt und Jasmin Glahn musste liefern. Der erste Block der Kür lief prima, dann schlichen sich Ungenauigkeiten bei den Übungen auf dem Rücken von Möbel Martins In Store Girl an der Longe von Melissa Habibovic ein. „Wir haben gedacht, die Zeit wird knapp und haben etwas schneller gemacht“, bemerkte Veit. Bei Odenbreit hatten sich die Voltigierschläppchen aufgelöst, „ich hatte das Gefühl, als würde ich Eiskunstlauf machen“, sagte sie. Als Schmidt als Letzte das Pferd verlassen hatte, fing das bange Warten an. Grevelau hatte hohe Noten auf Schwierigkeit und Ausführung erhalten, die VRG punktete mit den besseren Pferdenoten und einem Vorsprung aus der Pflicht. Als das Ergebnis verkündet wurde, brandete Jubel auf. Mit einem Zehntel Vorsprung (7,292 zu 7,191) hatte die VRG den größten Coup ihrer Vereinsgeschichte gelandet. „Das hat noch keiner realisiert“, sagte Odenbreit nach dem Umziehen. „Ich bin total happy, ich habe nicht damit gerechnet“, räumte die VRG-Vorsitzende und Trainerin der Gruppe, Sandra Schwebius, ein. Die starke Pflicht ihres Teams – Jasmin Glahn, die beim DVP bei der VRG ausgeholfen hatte für Lea Pottgiesser, zeigte zweimal die beste Pflicht aller Starter – und die Pferdenote gaben den Ausschlag. Sport

x