Zweibrücken Ein Energiekonzept für die Stadt

Wie kann man in Zweibrücken noch mehr für den Klimaschutz tun? Antwort auf diese Frage könnte im kommenden Jahr ein Energie- und Klimaschutzkonzept geben, über das gestern der städtische Hauptausschuss informiert wurde. Admir Hadzikadunic von der Thüga AG stellte die Elemente eines solchen Konzepts vor, das im Auftrag der Stadtwerke ein Dienstleister aus Leipzig durchführen soll.

Hadzikadunic nannte das Konzept den „Startschuss für den aktiveren Klimaschutz in der Stadt“. Seit fünf Jahren schon unterstütze die Thüga Partnerunternehmen und Kommunen in Rheinland-Pfalz, wenn es um Energieeffizienz und andere Maßnahmen zum Klimaschutz gehe. Drei Kernfragen müssten zunächst beantwortet werden. „Was kann ich tun? Was kostet es? Wer macht′s?“ Um das herauszufinden, müssten Projektgruppen aus verschiedenen Bereichen gebildet werden, außerdem ein Lenkungskreis. „Jemand von der Stadt, den Stadtwerken und der Thüga“, erklärte Hadzikadunic. Auch aus jeder Stadtratsfraktion solle sich eine Person melden und mitarbeiten. Weiterhin seien zwei Workshops vorgesehen. „Beispielsweise für Banken, Kirchen, die Industrie und Wohnungsbaugesellschaften.“ Ermittelt werden solle zum Beispiel die Möglichkeit, stadtnah Energie aus Wind und Biomasse zu gewinnen, das Ganze vor dem Hintergrund einer Energiewelt, die sich bis zum Jahr 2015 turbulent entwickeln werde. „Was ist regional und überregional möglich“, fragte der Thüga-Mann. Das Konzept funktioniere nach bestimmten Vorgaben. Die Energie- und -Bilanz von gestern, heute und morgen werde ermittelt beziehungsweise hochgerechnet, dabei mehrere Szenarien entworfen. „Was passiert, wenn mehr gemacht wird“, laute die Kernfrage. Dabei sei klar, dass eine Verbesserung der Situation nicht ohne Mehrausgaben zu erreichen sei. Admir Hadzikadunic nannte die Stichworte „Ökologische Nachhaltigkeit“, Ökonomische Nachhaltigkeit“ und „Soziale Nachhaltigkeit“. Wenn etwa in eine bessere Dämmung und Heizung investiert werde, müsse auch einem Mieter klar sein, dass er nach Abschluss der Arbeiten mit einer Mieterhöhung rechnen muss. Es sei also Aufwand erforderlich, um das Konzept später auch konsequent umzusetzen. Dazu gebe es auch die Möglichkeit, einen Klima-Manager einzustellen. Der sei im Jahr aber kaum unter 100 000 Euro zu haben. Ausschuss-Mitglied Norbert Pohlmann (Grüne) hakte an der Stelle nach. Bereits vorhandene Konzepte seien in Zweibrücken schon teilweise umgesetzt worden, einen Klima-Manager habe man aber nicht bekommen. Ein weiteres, ausführliches Konzept – wie das jetzt vorgestellte – sei grundsätzlich eine schöne Sache. Sein Vorteil sei, dass es die Erzeugung alternativer Energie enthalte. Admir Hadzikadunic räumte ein, dass es nicht unproblematisch sei, die Industrie und Private dazu zu bewegen, solche Maßnahmen auch umzusetzen. In jedem Fall sei viel Engagement über den Projektzeitraum von sechs, sieben Monaten hinaus erforderlich. „In den Projektgruppen kann man Ideen sammeln, umsetzen müssen sie die Leute hier vor Ort“, sagte er. Als Kosten für das Energie- und Klimaschutzkonzept nannte der Thüga-Mann 50 000 Euro. (bun)

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