Zweibrücken Ein digitales Klassenzimmer

Mit dem Projekt „Berufsorientierung 2.0 – eine digitale Lerntheke“ hat die Mannlich-Realschule plus beim bundesweiten Wettbewerb zur digitalen Schule den ersten Platz in der Jahrgangsstufe sieben bis acht belegt. Der Lohn: ein „digitales Klassenzimmer“.

Bei einer Feierstunde im Foyer der Mannlich-Realschule hat Steffen Ganders, der Vertreter der Firma Samsung, am Mittwoch offiziell das „digitale Klassenzimmer“ übergeben. Die Schüler überzeugten die Jury von Beginn an mit ihrer Idee, eine digitale Lerntheke mit dem Thema Berufsorientierung zu erstellen. Das Thema Berufswahl habe eine sehr hohe Relevanz für junge Menschen, und das facettenreiche Projekt wurde laut Ganders „exzellent umgesetzt“. Die Lerntheke enthält neben einem Fragebogen zur Selbsteinschätzung auch Links, Hinweise zur Berufswahl und Interviews, darunter eines mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Marc Sadowski, Konrektor und Projektleiter, unterstrich bei der Feier die Begeisterung, mit der die Schüler das Projekt umgesetzt haben. „Es läuft, weil alle laufen wollten.“ Er habe die Idee entwickelt, aber „die Schüler haben es zu einem lebenden Projekt gemacht“. Anfänglich bestand das Problem, dass die Schüler praktisch keine Erfahrung im Umgang mit digitalen Medien als Lernmittel hatten. Sie mussten also zunächst den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten erlernen. Gabriele Lotz vom Bildungsministerium gratulierte im Namen der Ministerpräsidentin und zeigte sich von der Leistung der Schüler beeindruckt. Die Mannlich-Realschule plus nimmt am Programm „Medienkompetenz macht Schule“ teil, und „so einen Start hat bisher noch keine der 550 Schulen hingelegt“. Zusätzlich zu diesem Erfolg bildet die Mannlich-Realschule ab Herbst Schüler zu Medienscouts aus. Lotz gab bekannt, dass dann über 2000 Schüler ausgebildet sein werden. Dies sei ein Rekord. Nach der Feierstunde wurde Interessierten das „digitale Klassenzimmer“ präsentiert. An diesem werden zunächst 20 Lehrer der Schule trainiert. Samsung hat 2013 die Initiative „Digitale Bildung neu denken“ ins Leben gerufen. Sie fördert seit eineinhalb Jahren mit unterschiedlichen Programmen den Einsatz digitaler Medien in Schulen und Hochschulen. 440 Schulen haben sich bislang beworben, 147 konnten ihre Projekte umsetzen, 40 weitere werden bis Juni verwirklicht. Ganders sagte hierzu, dass digitale Medien in allen Lebensbereichen an Bedeutung gewännen. „Wir arbeiten immer mehr mit digitalen Technologien weltumspannend miteinander.“ Um diese Technologien aber auch ihren Möglichkeiten entsprechend einsetzen zu können, um als Nutzer souverän mit diesen Technologien umzugehen, bedürfe es der Entwicklung entsprechender Kompetenzen und Fertigkeiten. Das wolle das Unternehmen mit dieser Initiative fördern. (sach)

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