Zweibrücken Ein Abend zum Vergessen

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(add). Es kam gestern so, wie es viele Handball-Fans schon geahnt hatten: Oberligist VT Zweibrücken-Saarpfalz verlor sein drittes Spiel in Folge. Mit 23:30 (9:15) unterlag die VTZ deutlich dem neuen Tabellenführer, SF Budenheim, und war damit, zumindest nach dem Verlauf der ersten Halbzeit, sogar noch gut bedient.

Zweibrücken Nach 14 Minuten war das Spiel entschieden, 8:1 lag Budenheim da völlig verdient vorne. Die Auszeit, die VTZ-Trainer Mirko Schwarz nach elf Minuten genommen hatte, um seine Mannschaft aufzurütteln, verpuffte wirkungslos. Es lief nichts zusammen bei den Gastgebern. Gegen die gut eingestellten Budenheimer, die sichtlich davon ausgegangen waren, dass die Zweibrücker nach zwei Niederlagen eine Reaktion zeigen wollten, fanden die VTZ-Spieler in der Abwehr keinen Zugriff und konnten sich im Angriff nicht durchsetzen. „Wir haben defensiv richtig gut gestanden“, freute sich so Budenheims Trainer Axel Schneider, der zwei Minuten vor Spielende jubelnd „Juhuu“ rufend an der eigenen Bank entlanggelaufen war. Erst zu diesem Zeitpunkt hatte er den Sieg als eingefahren verbucht. Das zeigte sich auch daran, dass er erst in den beiden Schlussminuten die jungen Spieler brachte. Über 50 Spielminuten hatte er ausschließlich seiner ersten Sechs vertraut, ansonsten nur Timo Borsch mal kurzzeitig mitspielen lassen. Konditionsschwächen waren bei den Budenheimern dennoch nicht zu erkennen. Dass der Gegner die größere Bank hatte, war dieses Mal nicht die Ursache für die Zweibrücker Niederlage. Aber die personell schwierigen Bedingungen im Training, die fehlende Abstimmung spiegelten sich gestern 60 Minuten im Zweibrücker Spiel wider. Positiv ist zu vermerken, dass sich die Mannschaft nach dem rabenschwarzen Start ins Spiel nicht noch weiter demütigen lassen wollte und versuchte, so weit wie möglich dagegenzuhalten. Es blieb aber ideenlos. Wenn Philip Wiese erst Mitte der zweiten Halbzeit seinen ersten Treffer in einem Spiel markiert, wenn Alexey Wetz vier Minuten vor Spielende sein einziges Tor verzeichnet, dann sagt das viel über das Zweibrücker Spiel aus, das absolut harmlos war. „Nach 20 Minuten war das Spiel entschieden, es ist dann natürlich auch nicht einfach, da über 60 Minuten ständig hinterherzulaufen“, befand VTZ-Trainer Mirko Schwarz. Zu keinem Zeitpunkt schaffte es sein Team, die Budenheimer in Verlegenheit zu bringen. Die konterten aus der guten Abwehr heraus, waren auf den Beinen und im Kopf schneller als die Zweibrücker. „Uns war klar, dass wir hier eine Chance haben, wenn wir es schaffen, die Kreisanspiele zu unterbinden. Das ist uns weitgehend gelungen“, bilanzierte Schneider, der in Christian Kosal auch wieder einen starken Torhüter zwischen den Pfosten hatte. Im Rückraum stumpf, am Kreis kaum Gefahr verbreitend, und die Außenspieler lange nicht mit ins Spiel einbeziehend – so machten die Zweibrücker den Budenheimern, mit dem starken Mittelblock um Philipp Becker, das Verteidigen einfach. Erst nach dem Seitenwechsel wurde es auch mal über die rechte Außenbahn versucht. Sven-Malte Hoffmann und Martin Mokris ließen hier jetzt ab und an ihre Angriffsfähigkeiten und ein gutes Zusammenspiel aufblitzen. Aber weiter wurden zu viele Fahrkarten geschossen. So vergaben Mokris und Hoffmann beispielsweise je einen Strafwurf. Zum wenig gelungenen Abend der Zweibrücker passte dann auch, dass Mokris seine dritte Zeitstrafe kassierte, weil er bei einem Budenheimer Freiwurf den Abstand nicht einhielt. Unnötig. So wie der gesamte Abend für die VTZ. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Pcola, Serr (18. - 52.) - Wetz (1), Mokris (6/3), Wiese (4) - Hoffmann (4/1), Ulbrich (1) - Gubisch (1) - Marusak (2), Trifanovs (4) SF Budenheim: Kosel, Gippert (Siebenmeter) - Scheer (6), Nagel (4), Becker (7) - Höppner (3), Blezinger (7/4) - Knieps (2) - Borsch (1), Diehl, Racky, Dübel Spielfilm: 1:8 (14.), 5:12 (22.), 9:15 (30.), 15:23 (45.), 23:30 (60.) - Zeitstrafen: 7:1 - Rote Karte: Mokris (53./dritt Zeitstrafe) - Siebenmeter: 6/4 - 4/4 - Beste Spieler: Fehlanzeige - Kosel, Becker, Scheer - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Mayer/Hemmer (HV Pfalz).

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