Zweibrücken Drogengeschäft: Polizei war dabei

Am zweiten Prozesstag im Amphetaminprozess gegen ein Pärchen aus dem Saarland sagten gestern vor der Großen Strafkammer beim Landgericht Zweibrücken die Ermittler aus. Dass die Frau nichts von dem Drogendeal wusste, sei unwahrscheinlich.

Den Angeklagten wird vorgeworfen, am 25. September 2014 vor dem Nettomarkt in Zweibrücken-Bubenhausen vier Kilogramm Amphetamin einem Abnehmer übergeben zu haben. Der 55-jährige Angeklagte räumte den Vorwurf ein. Seine 56-jährige Lebensgefährtin bestritt, von einem Drogengeschäft gewusst zu haben. Laut dem Angeklagten war abgemacht, dass er einem Drogendealer aus Neunkirchen zehn Kilogramm Amphetamin liefere. Er habe aber zunächst nur vier Kilo beschaffen können. Am 25. September 2014 sei er dann mit seiner Lebensgefährtin von der gemeinsamen Wohnung in Sulzbach zur Übergabe der Drogen nach Zweibrücken gefahren. Er habe zuvor die vier Kilogramm „gestrecktes Amphetamin“ in eine Tüte gepackt und diese in die Handtasche seiner Lebensgefährtin gelegt. „Mir ist aufgefallen, dass die Tasche außergewöhnlich schwer war. Ich habe aber nicht gefragt, was in meiner Tasche liegt. Mir war nur bekannt, dass er das Zeug einem Freund in Zweibrücken übergeben wollte“, schilderte die Angeklagte. Sie seien in Zweibrücken zunächst ans McDonald’s gefahren. Sie habe dort im Außenbereich gewartet, bis ihr Lebensgefährte zurückkam, der sich mit einem Bekannten am Netto-Markt treffen wollte. Schon hier wurde das Pärchen observiert. Ein Beamter dazu: „Der Angeklagte stieg am Nettomarkt in Bubenhausen in das Auto der Vertrauensperson der Polizei und wurde zurück zum McDonald’s gefahren. Dort stieg seine Gefährtin ein. Es ging zurück zum Nettomarkt. Beide stiegen dort aus und wurden festgenommen.“ Die vier Kilo Amphetamin habe die Frau zuvor auf den Rücksitz des Autos gelegt. Es sei unwahrscheinlich, erklärte gestern ein Beamter auf Nachfrage der Vorsitzenden, dass die Angeklagte nicht wusste, was sich in ihrer Handtasche befand. Sie habe gewusst, dass ihr Lebensgefährte schon einmal wegen Drogen über drei Jahre im Gefängnis saß. Sie muss sich wegen Beihilfe zum Drogenhandel verantworten. Der Prozess wird am 15. Oktober fortgesetzt. (wuk)

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