Zweibrücken Drittliga-Saison beginnt mit einer Niederlage

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Die Enttäuschung war groß bei den Drittligahandballern des SV 64 Zweibrücken. In der Westpfalzhalle, die am Samstag temperaturmäßig stark an eine Sauna erinnerte, hatten sie phasenweise gut gespielt und am Ende doch das Nachsehen: 29:31 (15:15) unterlagen sie der HBW Balingen-Weilstetten II.

ZWEIBRÜCKEN. Die Mannschaft habe es versäumt, sich selbst zu belohnen, folgerte Zweibrückens Trainer Stefan Bullacher. Bis zur 57. Minute (28.28) hatte der SV zumindest noch einen Punkt in Händen gehalten. „Es war bis wenige Augenblicke vor Spielende nicht klar, wer hier als Sieger vom Platz gehen würde“, räumte Balingens Trainer André Doster ein, das bessere Ende für sich gehabt zu haben. Gegenüber der durchwachsenen Vorbereitung zeigten sich die Zweibrücker spielerisch verbessert, agierten konzentrierter. Ihnen war anzumerken, dass sie mit einem Sieg in die Runde starten wollten. Das gelang nicht, weil sie ein Problem aus der Vorbereitung mitbrachten: eine sehr schlechte Chancenverwertung. „Unfassbar wie viele freie Bälle wir wieder vergeben haben“, beklagte Bullacher. Mehr Abgeklärtheit und Ruhe vor dem Tor, und der SV, der mehrfach drei Tore Vorsprung hatte, hätte die Partie vorzeitig entscheiden können. Der SV begann gut gegen ein Balinger Team, das mit seinen Neuzugängen viel Drittligaerfahrung auf dem Platz hatte. Dazu Juniorennationalspieler Jan Remmlinger und der starke Rechtsaußen Gregor Thomann. Ihm ließen die Abwehrspieler des SV auf dieser Seite viel zu viel Platz. Zwölfmal konnte Thomann einen eigenen Treffer bejubeln. Das ließ den sehr gut haltenden Zweibrücker Torwart Ladislav Kovacin, der 16 Paraden zeigte, nach dem Spielende immer noch den Kopf schütteln. „So darf man da nicht raus“, war er mit dem Abwehrverhalten seiner Vorderleute auf dieser Position nicht zufrieden. Es begann gut. Philipp Hammann markierte per Gegenstoß das erste Zweibrücker Saisontor. Robin Egelhof zeigte sein variables Wurfrepertoire, und Neuzugang Max Sema zündete beim Gegenstoß. Nach sechs Minuten führte der SV 5:2. Aber Remmlinger mit Distanzwürfen, Thomann mit Finesse und der starke Kreisläufer Markus Dangers hielten die Gäste im Spiel. Immer wieder setzte sich der SV ab, immer wieder wurde durch das Auslassen bester Möglichkeiten die Führung verspielt. Auch die 15:13-Führung hielt nicht bis zur Halbzeit. Dazu handelte sich der SV unnötige Zeitstrafen ein. In der 50. und 53. Minute musste Nils Wöschler jeweils für zwei Minuten vom Feld. Diese Phase nutzte Balingen, um von 24:24 auf 28:25 davonzuziehen. „Ruhe im Angriff“, forderte HBW-Trainer Doster. Aber Zweibrücken glich durch Treffer von Benny Zellmer, Florian Enders und erneut Zellmer zum 28:28 aus. Weil es der SV versäumt hatte, bis zur 57. Minute mehr als ein Dutzend hundertprozentiger Chancen zu verwerten, wurden zwei Schiedsrichterentscheidungen ausschlaggebend: In der 58. Minute kassierte Robin Egelhof eine Zeitstrafe. Umstritten. Im Gegenzug wurde ein Schlag ins Gesicht von Enders nur mit Freiwurf geahndet. Eine Zeitstrafe wäre fällig gewesen. Die Balinger Überzahl nutzten der ausgebuffte Remmlinger zum 29:28, der schnelle Thomann zum 30:28 (60.). Die Entscheidung. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Kovacin – Egelhof (6 Tore), Enders (5/2), Burkholder (3) – Hammann (4), Zellmer (5) – Sema (1) - Nils Wöschler (2), Waryas (2), Bach (1), Balaz, Abel. HBW Balingen/Weilstetten II: Baumeister, 31. Augustin – Zobel (2), Julian Thomann (2), Remmlinger (6/1) – Gregor Thomann (12/1), Nothdurft (1) – Dangers (4) – Kirsch (1), Stumpf (3) Spielverlauf: 9:6 (13. Minute), 10:10 (20.), 15:13 (28.), 15:15 (30.), 19:19 (41.), 22:19 (43.), 22:22 (46.), 25:28 (55.), 28:28 (58.), 29:31 (60.) – Zeitstrafen: 7:4 – Siebenmeter: 2/2 – 3/2 - Beste Spieler: Kovacin, Egelhof, Enders – Gregor Thomann, Remmlinger, Dangers – Zuschauer: 350 – Schiedsrichter: Marklewitz/Stadtmüller (HV Hessen).

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