Zweibrücken „Die Vereine hann doch was Gudes an sich“

„Gell, so isses doch: Zeerschd sidze ihr zesamme un dischbediere und duun debei eier Bier drinke. Unn wanns schbäd genuuch is, dann gehner heem, dann erschd duuner singe!“ Jeder, der in einem Gesangverein war, ob in Mörsbach oder Auerbach, in Großbundenbach oder Mittelbach oder anderswo, hat diesen Satz schon mit einem Grinsen im Gesicht gesagt bekommen. Geklagt hat darüber auch Lehrmeister Hans Nicklas in der Druckerei, als „seine Liedertafel Ixheim“ ihr Hundertjähriges vorbereitete – vor fast 60 Jahren. Stets folgte der Hinweis, wie wichtig die Gesangvereine für das öffentliche Leben seien – „all sinnse drin un mache mid“, hieß es dann. Gerade jetzt, wo es für die Gesangvereine recht schwer wird, genügend Sänger zu finden, da erinnert man sich an Berufsgruppen, die damals in den verschiedenen Chören dabei waren. Meistens war es so wie in Ixheim, wo Pfarrer Hermann Stepp die Geistlichkeit auch im Festausschuss für das Jubiläum repräsentierte. „Un wenn de Parrer debei is (für die Katholiken war Pfarrer Booz im Gremium), derf de Lehrer ned fehlen“, und so lernte man auch den Pädagogen Albert Leonhardt kennen. „De Höhne Karl“ kannte man ohnehin schon und Karl Hautz natürlich auch. Allein schon, weil er damals Vorsitzender „vun de Ixemer Fußballer war, und ohnehin in der Stadt ein Begriff war. Galt das nicht auch für Heinrich Moschel, der als Vorsitzender des Turnvereins in dem Stadtteil ein gewichtiges Wort mitzureden hatte? Ebenso wie in späteren Jahren einer seiner Nachfolger, Alfons Zwick. Da man schon Drucksachen in die Kleiderfabrik Eggstein & Bautz gebracht hatte, konnte man mit dem Namen des Firmenchefs Eggstein ebenfalls etwas anfangen. Daniel Mayer, mit seinen stadtbekannten Lastwagen, durfte als Transportunternehmen bei den Entscheidungen für den heimischen Gesangverein nicht fehlen. Fast alle in der Stadt lernte man so irgendwie kennen. Wie Heinz Schlag, den man auch auf der Post am Schalter antraf oder Hermann Koch, dem allein schon Respekt entgegengebracht wurde, weil er von Beruf Polizist war. „Domols war dess noch so“, sagt man heute dazu. Auch als Außenstehender, bei der Vorbereitung der Festschrift, merkte man, wie wichtig es war, dass die verschiedensten Berufsgruppen sich für die „Liedertafel“ engagierten. Und als der Festzug „durchs Dorf“ fuhr, womit der Stadtteil gemeint war, da ist noch in bester Erinnerung, dass Hans Bartelmann aus Bubenhausen, „eener vun de heehere Bolizischde“, im Polizei-Cabrio vorneweg fuhr, und am Straßenrand wurde vermutet, dass sein Mitarbeiter Koch dafür gesorgt hatte. Mit Musiklehrer Theo Reinhard hatte man auch noch später zu tun. Dass der „Stift“ den Chorleiter des Vereins, O. A. Köhler, in der Stadt besonders höflich grüßte, versteht sich von selbst. Wenn der Gruß dessen Sohn, Professor Friedemann Köhler galt, war stets noch Erinnerung dabei. Ach ja, seit damals kannte man „de Sosson Schorsch“, der in der alten Postzentrale am Bahnhof tätig war, und noch eine ganze Reihe anderer „Ixemer“. Beim „Volkschor“ in Niederauerbach, jahrzehntelang Garant für volle Veranstaltungssäle“, war es auch nicht anders. Die Liste der Gesangvereine und die der handelnden Personen würde lang werden. Und zugleich deutlich machen, wie wichtig solche Vereinigungen waren. Wertvolle Verbindungen wurden für die Gemeinschaft geknüpft.

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