Zweibrücken Die Mission erfüllt sich in Friesenheim

Die Freude bricht sich Raum: In vorgefertigten Meister-T-Shirts und mit dem ein oder anderen angemessenen Getränk starteten die
Die Freude bricht sich Raum: In vorgefertigten Meister-T-Shirts und mit dem ein oder anderen angemessenen Getränk starteten die Handballer der VT Zweibrücken nach dem Sieg bei der TSG Friesenheim die Oberliga-Meisterfeier. Die Ansage war: »Wir feiern durch bis Montagfrüh und singen ...«

«Ludwigshafen.» Die VTZ Saarpfalz hat es geschafft. Mit dem souveränen 26:15 (12:6)-Auswärtserfolg bei der TSG Friesenheim 2 holte sich die VTZ bereits drei Spieltage vor dem Ende der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar-Saison den Meistertitel und sicherte sich damit den Aufstieg in die Dritte Liga.

Schon gut eine Minute vor dem Schlusspfiff hielt es keinen der VTZ-Spieler und keinen Verantwortlichen mehr auf ihren Plätzen. Wild springend und singend feierten sie die Oberliga-Meisterschaft, die um 21.23 Uhr zur Realität wurde. Der zweite Aufstieg in die Dritte Liga nach 2013 war perfekt. Das gemeinsame Feiern mit den mitgereisten Fans, unzählige Bierflaschen und die eine oder andere Sektdusche waren nun Programm. Einer, der bereits beim ersten Aufstieg dabei war, ist VTZ-Kapitän Philip Wiese. „Wir sind alle unglaublich glücklich und stolz. Die beiden Meisterschaften von damals und heute kann man nicht miteinander vergleichen, weil wir durch den Umbruch vor zwei Jahren komplett unterschiedliche Teams sind“, sagte Wiese, der sich – wie seine Kameraden – ein rotes Aufstiegs-T-Shirt mit der Aufschrift „3. Liga – Mission erfüllt“ übergestreift hatte. Der Schlüssel zum Titelgewinn war für den Kapitän aber vor allem die fünf von sechs gewonnen Spitzenspiele. „Dass wir auswärts stabil waren, war sehr wichtig. Diese Stabilität hat uns jetzt zu diesem Punkt geführt“, betonte er. Von dieser Stabilität war in Friesenheim aber zunächst wenig zu erkennen. Zwar bestach die VTZ durch ihre gewohnt gute Abwehrarbeit inklusive Schlussmann Yannic Klöckner; doch sie scheiterte in der Anfangsphase auch immer wieder an dem gut aufgelegten TSG-Schlussmann Michael Hoppe, der bereits nach acht Minuten sieben Paraden aufzuweisen hatte. Dementsprechend brauchte die VTZ eine gute Viertelstunde, um ihrer Favoritenrolle allmählich gerecht zu werden. „Wir waren am Anfang doch ein wenig nervös, haben viele Würfe unvorbereitet genommen und sind so nur schwer in Tritt gekommen“, befand Wiese. „In der Auszeit haben wir diese Punkte dann aber konsequent angesprochen und dadurch zu unserem Konzept zurückgefunden“, war die taktische Unterbrechung für den Kapitän der Knotenlöser. Nach 23 Minuten lag der Tabellenführer dann auch erwartungsgemäß mit 9:5 in Front. Eine Führung, die man mit fortlaufender Spielzeit ausbaute. „Das war für die Jungs kein einfaches Spiel. Es ging heute nicht darum, zu glänzen, sondern zu gewinnen, und das haben sie dann souverän gemacht“, sagte der sichtlich glückliche VTZ-Trainer Danjiel Grgic und ließ die Runde vor dem geistigen Auge noch einmal Revue passieren. „Jeder, der mit Sport zu tun hat, weiß, wie schwer es ist, ganz nach oben zu kommen, weil jeder dorthin möchte. Deswegen war der Anfang der Saison, in der wir viele Spiele gewinnen konnten, für uns sehr wichtig“, sagte Grgic und ergänzte: „Wir haben nicht die qualitativ stärkste Mannschaft in dieser Liga, gerade was die Tiefe des Kaders angeht. Deswegen musste man sich nach den Siegen gegen Illtal, den SV 64, Budenheim und Mundenheim schon mal die Augen reiben, wenn man sieht, wer da bei denen auf der Platte stand.“ Besonders imponiert habe Grgic das hohe Konzentrationsvermögen seiner Mannschaft, die sich durch nichts aus der Ruhe hat bringen lassen. „Auch nach der schweren Verletzung von Alexej Wetz haben die Jungs konzentriert weitergearbeitet und sind dadurch verdient Meister geworden“, lobte er. Sein Spielmacher Martin Mokris, der jeden seiner neun Siebenmeter gegen Friesenheim 2 verwandelte, gab dieses Lob postwendend zurück: „Der Trainer hat neuen Wind reingebracht und uns gleich in der zweiten Saison zum Titel geführt. Er verlangt viel, aber wir waren und sind alle bereit, diesen Weg zu gehen“, sagte der gebürtige Slowake, der im gleichen Atemzug versprach: „Aber jetzt feiern wir durch bis Montagfrüh.“ So spielten sie TSG Friesenheim II: Hoppe (Hoblaj für einen Siebenmeter) – Thilmann (3), Bußer (2) – Happersberger (2/1), Seifried, Schleidweiler (2) – Rogawski (1) – Schulte (2), Hannes (2), Knobel, Bolomsky (1) VTZ Saarpfalz: Klöckner (ab 49. Latz) - Brauns, Baumgart – Kraucevicius (3), Mokris (10/9), Wiese (2) – Kurotschkin (1) – Rifel (5), Schweitzer (2), Stauch (1), Mägel (1), Mohn (1), Wilga Spielfilm: 1:2 (3.), 2:2 (10.), 5:5 (12.), 5:9 (23.), 6:11 (26.), 8:13 (36.), 8:16 (41.), 11:19 (49.), 12:23 (55.), 15:26 (Ende) – Zeitstrafen: 2/2 – Siebenmeter: 3/1 - 11/10 – Beste Spieler: Hoppe – Klöckner, Mokris, Kurotschkin, Rifel – Zuschauer: 150 – Schiedsrichter: Hoffmann/Hummel (Mainz-Bretzenheim/Nieder-Olm).

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