Zweibrücken Der Weg zum Weihnachtsfest

Der Männergesangverein Hornbach eröffnete das Konzert in der Hornbacher Klosterkirche.
Der Männergesangverein Hornbach eröffnete das Konzert in der Hornbacher Klosterkirche.

Regen und stürmische Winde, für das Wetter am Wochenende brauchte man wirklich ein wenig Trost. Etwa, indem man sich mit dem wahren Sinn der Adventszeit beschäftigte, dem Weg zum Hochfest von Christi Geburt. Hilfreich und unterhaltsam war ein Besuch in der Hornbacher Klosterkirche. Dort gab es zum zweiten Advent ein vorweihnachtliches Konzert mit zwei Chören, Orgel und Orchester.

Rund 150 Musikfreunde hatten dem Wetter getrotzt und den Weg in die gut besuchte Klosterkirche gefunden. Unter der Gesamtleitung von Christine Gölzer standen Auftritte des Gemischten Chors Hengstbach, des Männerchors Gesangsverein Hornbach und dem Kammerorchester Zweibrücken auf dem Programm. Damit war für viel Abwechslung gesorgt, denn jeder der Vorträge hatte seinen eigenen klanglichen Charakter. Zumal auch die Orgel als Soloinstrument zum Einsatz kam. Zum Auftakt musizierte das Kammerorchester Zweibrücken die Kirchensonate D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Ein leichter und schwungvoller Anfang, der dank des präzisen und filigranen Spiels der Formation einen guten emotionalen Einstieg in das Thema des Abends bot. Im Anschluss trat der Männerchor des Gesangsvereins Hornbach vor die Zuhörer. Leider nur in einer relativ kleinen Besetzung, die jedoch durch das Engagement und die Liebe zum Gesang der Chormitglieder aufgehoben wurde. Zwei Lieder von Franz Biebl kamen zum Vortrag. Darunter auch ein beliebtes Stück zum Advent: „Maria durch den Dornwald ging“. Dabei bringt die schwangere Gottesmutter allein durch ihre Anwesenheit einen seit sieben Jahren abgestorbenen Dornenwald zum Erblühen. Ein wirklich treffendes Sinnbild für die künftige Geburt Jesu. Als weiteres Element des Hornbacher Konzerts kam der solistische Einsatz der Orgel hinzu. Benedikt Schwarz hatte am Manual Platz genommen und lotete mit seinem filigranen und fantasievollen Spiel die Möglichkeiten der erst vor einem Jahr gründlich renovierten Orgel aus. Zunächst barocke Klänge bei „Noel X“ von Louis-Claude D’Aquin, der neben seiner Komponistentätigkeit unter anderem als Organist der Pariser Kathedrale Notre Dame wirkte. Interessant hierbei der schön interpretierte Wechsel zwischen leisen und fast monumentalen Klängen. Dass der Organist des Abends auch moderne Musik beherrschte, bewies er mit César Francks „Sortie“ in F-Dur. „Singe im Advent“ von Lorenz Maierhofer war eines der Lieder, die der Gemischte Chor Hengstbach auf seinem Programmzettel hatte. Ein Lied, das passend zum Anlass und dank der engagierten Interpreten wirklich gute Stimmung aufkommen ließ. Eine Aufgabe, in der sich auch das Zweibrücker Kammerorchester mit seinem Solisten Walther Theisohn sah. Der brachte mit seinem zarten und feinen Spiel der Oboe schöne Akzente in die Klänge seiner Mitmusiker. Kein Wunder, dass Solist und Orchester nicht enden wollenden Applaus ernteten. Etwa bei dem dreisätzigen Concerto für Oboe und Streicher d-Moll von Alessandro Marcello, das mit barockem Rhythmus erklang. Höhepunkt und Schluss des Abends dann die zeitgenössische Adventskantate „… und ein Licht strahlt hell hervor“ von Gerhard Rabe. Hier konnten alle Beteiligten gemeinsam ihr Können unter Beweis stellen. In sechs Abschnitten wurde die Adventszeit besungen. Etwa der Barbaratag oder das Nikolausfest. Am Ende verdichtete sich alles in der Hoffnung „Bald erschallt das Gloria“. Eine wirklich gelungene Aufführung zeitgenössischer, dennoch stimmungsvoller Adventsmusik. Und der Beweis, dass man ganz unterschiedliche Formationen zum schönen Zusammenspiel motivieren kann.

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