Zweibrücken Der Wald des Zeichners

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Heute wäre er 83 Jahre alt geworden: der Zweibrücker Künstler und Kunstvereinsvorsitzende Norbert Rinck. Dass er an Rosenmontag starb, ist etwas untergegangen. Am Samstag setzte sein Sohn, der Bildhauer Stefan Rinck, ihm einen künstlerisch gestalteten Stein auf das Urnengrab, der viel von dem zeigt, was Norbert Rinck prägte.

„Er war ein Naturliebhaber und hat oft den Wald und Landschaften gezeichnet“, sagt Sohn Stefan. Am Dienstag entwarf er das Design für den Grabstein, am Freitag war er fertig, am Samstag wurde er gesetzt. Die Rincks sind eine große und wichtige Künstlerfamilie für Zweibrücken, auch wenn Norbert Rinck eher zu den stillen Vertretern gehörte. Der gebürtige Zweibrücker Norbert Rinck, der früh mit dem Zeichnen begann, studierte Germanistik und Geschichte in Mainz, Basel und Würzburg und arbeitete als Lehrer zuerst in Pirmasens am Gymnasium, ab 1966 bis zu seiner Pensionierung am mathematisch-naturwissenschaftlichen (heute Helmholtz-)Gymnasium in Zweibrücken. Jenseits der Schule kannte man den Mann der Malerin Ute Rinck (sie heirateten 1968) vor allem als Zeichner: Mit wenigen schwungvollen Linien zeichnete er Landschaften, Wälder, Tiere, einen Akt. Selbst so einfache Themen wie Kühe auf der Weide sahen auf seinen Blättern, mit Bleistift oder Tusche skizziert, stets unglaublich dynamisch und oft auch humorvoll aus. Norbert Rinck war nicht nur Mitglied im Zweibrücker Kunstverein und stellte bei den Gruppenausstellungen aus (ebenso bei der Gruppe Unart), von 1995 bis 1997 war er auch der Vorsitzende des Vereins, der anderen viele Anstöße gab. Was der Vater liebte, brachte der Sohn auf einen Sandstein, der einen warmen Farbton hat und einen braunen Streifen, der wie eine Tuschebahn aussieht: den Wald, die Familie (symbolisiert durch Vögel), die Landschaft (mit Fluss) und die Tiere (ein Hund, der in den Wald läuft, und einen Hasen, der herausläuft). Ursprünglich wollte der Bildhauer nach Durchsicht der vielen Skizzenbücher des Vaters eine Zeichnung nehmen und auf den Stein übertragen, das ging aber nicht: „Er malte zu schwungvoll.“ | adi

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