Zweibrücken Der Doppelschlag ist Geschichte

Die Zweibrücker Polizei hat Anfang Januar ein neues Schichtdienstmodell für die Beamten eingeführt. Dadurch ist es nicht mehr möglich, dass eine der fünf Dienstgruppen zweimal am Tag im Einsatz ist, wie dies im sogenannten Doppelschlagmodell noch bis Jahresende der Fall war. Das teilte der Leiter der Polizeiinspektion, Matthias Mahl, auf Anfrage mit.

Eine landesweite Arbeitsgruppe hatte zuletzt verschiedene Schichtdienstmodelle entwickelt, die zum Teil jetzt in der Praxis angewandt werden. „Das neue Modell, das wir in Zweibrücken ausprobieren, wird wissenschaftlich begleitet und sieht am ersten Tag einen Frühdienst vor, am darauffolgenden Tag den Spätdienst und am dritten Tag den Nachtdienst“, erklärt Mahl, der die Inspektion mit ihren derzeit 64 Beamten seit 2014 leitet. Alle Kollegen hätten über das neue Modell, das eine Zwei-Drittel-Zustimmung erhielt, abgestimmt. Etwa ein Drittel wollte am alten Schichtmodell festhalten. Das Doppelschlagmodell sei bei einigen durchaus beliebt gewesen, weil sie nach Spät- und Frühschicht innerhalb von 24 Stunden zweieinhalb Tage in Freizeit gehen konnten. Das alte System sei aber „nicht gesund und körperlich belastend“ gewesen, sagt Mahl. Es habe auch nicht mit einer EU-Richtlinie in Einklang gestanden, die vorgibt, dass zwischen den Teilschichten eine Pause von mindestens elf Stunden einzuhalten ist. Der Vorteil des neuen Systems sei, dass die drei Schichtdienste auf drei Tage und danach zwei Tage Freizeit gestreckt werden. Beim Doppelschlag sei es umgekehrt gewesen. Mit dem Schichtdienst allein kämen die Beamten nicht auf eine 40-Stunden-Woche. Bestandteil des Dienstes sei aber auch regelmäßiges Training „in der Freizeit“, sagt Mahl und nennt als Beispiele Schießübungen, Zugriffs- und Abwehrtraining sowie Amok-Übungen. Um den Schichtdienst aufrechtzuerhalten – etwa im Krankheitsfall oder wenn es die Situation erfordert –, müsse man Kollegen auch manchmal aus der Freizeit holen. |ts

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