Zweibrücken Das ist Dettweilers Auftrag an die Stadträte aus seinem Ort

Kurt Dettweiler
Kurt Dettweiler

Der erste Neujahrsempfang in Mittelbach-Hengstbach nach Corona war der letzte für Kurt Dettweiler: Der Ortsvorsteher tritt nicht mehr zur Wahl an.

Dass er nach 27 Jahren als Ortsvorsteher von Mittelbach-Hengstbach bei der Kommunalwahl nicht mehr für eine weitere Amtsperiode antritt, hat Kurt Dettweiler am Samstagabend beim Neujahrsempfang bestätigt. Vor knapp 200 Besuchern sprach er unter anderem über die geplante Baustelle auf der Landesstraße 465, wo ein Fahrbahnteiler entstehen soll. Ähnlich dem am Ortseingang von Rimschweiler. Von der Einfahrt Hengstbach bis zur saarländischen Grenze soll eine neue Straßendecke aufgebracht werden. „Die Straße ist in einem desolaten Zustand. Die geplante Sanierung ist sicher kein Hochmut“, sagte der oft „König Kurt“ genannte Dorfchef beim Empfang in der Schulturnhalle. Als vorbildlich lobte er, dass Vertreter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) die Pläne auf der nächsten Ortsbeiratssitzung im Dorfgemeinschaftshaus in Hengstbach am 1. Februar, 18 Uhr, öffentlich vorstellen werden. Erst danach würden die Planungen in den städtischen Gremien diskutiert, beispielsweise im Bauausschuss.

Verstimmung wegen der Kehrmaschine

Dies sei anders als beim Thema Kehrmaschine, das im Ort und auch bei Kurt Dettweiler selbst noch immer für Unmut sorgt. „Leider hat der UBZ diesen Schritt vor Einführung der maschinellen Straßenreinigung in der Altheimer Straße zu Beginn des Jahres versäumt.“ Die Entscheidung sei im Verwaltungsrat des UBZ getroffen worden. „Wir wurden nicht gehört und konnten somit auch keine Meinung abgeben. Frau Hartfelder sicherte mir zu, dass das nicht mehr vorkommt“, bezog sich der Ortsvorsteher in seiner Rede auf ein Versprechen der UBZ-Vorständin.

Dettweiler erinnerte daran, dass derzeit fünf Bürger aus Mittelbach und Hengstbach im Zweibrücker Stadtrat vertreten sind. Deshalb müsse es doch wohl möglich sein, im kommenden städtischen Haushalt 40.000 Euro für eine Dünndecke für die zerfahrene Verlängerung der Breitensteinstraße zwischen Kindergarten und Hengstbach einzustellen. Dort seien viele Schulkinder unterwegs, oft mit Fahrrädern. „Die Straße wurde beim Neubau der Breitensteinstraße als Umgehung und Zufahrt zur Kita und Schule genutzt. Das hat ihr den Rest gegeben. Sie ist kaputt“, stellte Dettweiler fest. Sein Wunsch, die Sanierung aus Mitteln der UBZ-Straßenunterhaltung zu finanzieren, sei abgelehnt worden. Nun hoffe er, dass sich die Stadtratsmitglieder dafür stark machen.

Appell: Zur Kommunalwahl gehen

„Ohne euch hätten wir vieles nicht erreicht“, bedankte sich Dettweiler bei allen ehrenamtlichen Helfern für deren parteiübergreifendes Engagement. Die Bewohner von Mittelbach und Hengstbach rief er auf, sich an der Kommunalwahl zu beteiligen. Denn dort werden ein neuer Zweibrücker Stadtrat mit 40 Mandatsträgern, ein neuer Ortsrat mit 15 Mitgliedern und nicht zuletzt ein neuer Ortsvorsteher oder eine neue Ortsvorsteherin gewählt. Neu ist, dass angesichts der vermehrten Anzahl an Briefwählern das Dorfgemeinschaftshaus Hengstbach als Wahllokal wegfällt und nur noch im Dorfgemeinschaftshaus Mittelbach vor Ort gewählt werden kann.

„Ich habe die Neubürger sowohl vom Äckerchen als auch vom Bickenalbblick zum heutigen Empfang schriftlich eingeladen“, erzählte der scheidende Ortsvorsteher. „Vielleicht entwickelt sich ja das ein oder andere Gespräch und man lernt sich besser kennen.“

„Kann nicht alles falsch gemacht haben“

Kurt Dettweiler wurde am 16. Juli 1997 erstmals per Los zum Ortsvorsteher bestimmt und ab 1999 und in den Folgewahlen 2004, 2009, 2014 und 2019 per Urwahl von den Einwohnern im Amt bestätigt. „Also kann ich nicht alles falsch gemacht haben. Ich schaue auf sehr erfolgreiche und schöne Jahre zurück“, erklärte er bei seinem letzten Neujahrsempfang – zugleich dem ersten seit drei Jahren Corona-Pause. Umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Chor Gospel and Praise unter Leitung von Wolf Rüdiger Schreiweis.

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