Zweibrücken Das Hotel der Prominenz

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„Wenn Prominenz nach Zweibrücken kommt, dann wohnen meist die Künstler in der Fasanerie und die Crew im Rosengarten am Park“, fasst Judith Schlachter die Unterschiede zwischen den beiden Hotels der Zadra-Gruppe zusammen. 1990 hat sie als Rezeptionistin im Landschloss Fasanerie angefangen, inzwischen ist sie die Marketingleiterin der Gruppe. In den nächsten beiden Jahren stehen wieder größere Renovierungen der Fasanerie an, erzählt sie.

„Das Haus ist denkmalgeschützt. Darauf muss man bei Umbauten natürlich achten. Die letzte große Renovierung liegt etwa sieben oder acht Jahre zurück“, erklärt Schlachter. Neben den rund 50 Zimmern warten im Landschloss Fasanerie ein Wellness-Bereich und drei Restaurants auf die Gäste. „Wir haben das Kaminzimmer, das sehr gemütlich eingerichtet ist. Da essen vor allem Arrangementgäste“, also Gäste, in deren Aufenthalt etwa ein festes Menü eingeplant ist, wie die Marketingleiterin erklärt. Zweimal im Monat gibt es mittwochs einen Themenabend. „Da geht es meist um saisonale Themen wie Wild oder Pilze. Das Essen wird dem Motto angepasst. Manchmal machen wir auch einen Weinabend“, sagt Schlachter. Die Weinabende finden in Zusammenarbeit mit Frank Roeder statt, der als dritter Deutscher den begehrten Titel „Master of Wine“ errungen hat. Außerdem gibt es das Esslibris, das laut Schlachter eine leichte mediterrane Küche anbietet, und das Landhaus, in dem rustikalere Südtiroler Speisen angeboten werden. „Die Familie Zadra stammt aus Südtirol. Daher stammt der Bezug zu Spezialitäten wie Schlutzkrapfen oder Frittaten“, sagt Schlachter und lacht. Die beiden Restaurants haben keine Ruhetage. Auch Veranstaltungsräume für Feste oder Tagungen gibt es. Der große Saal wurde Anfang des Jahres renoviert. Das Landschloss Fasanerie beschäftigt laut Schlachter etwa 70 bis 80 Mitarbeiter. Davon seien zwischen 35 und 40 Personen vollbeschäftigt. 15 Angestellte arbeiten in den Küchen. Wie mehrere Hotelbesitzer in Zweibrücken berichtet auch Judith Schlachter, dass unter der Woche überwiegend Geschäftsreisende das Hotel aufsuchen, während sich das Geschäft am Wochenende auf Privatgäste konzentriert. „Besonders wenn Feste oder Veranstaltungen anstehen, ist hier auch am Wochenende einiges los“, erzählt Schlachter. Die Belegungsquote liege bei 65 bis 68 Prozent. „Die Gesamtbelegung der Fasanerie steigt, wenn auch sehr moderat“, urteilt die Marketingleiterin. Generell sei die Ferienzeit eher schwach nachgefragt: „Zweibrücken ist halt keine typische Ferienregion. Dabei ist die Umgebung unbezahlbar schön.“ Auch von Rückschlägen berichtet sie. Als die US-Amerikaner Zweibrücken verließen, sei der Umsatz deutlich gesunken. Auch die Folgen des Anschlags auf das World Trade Center habe das Hotel gespürt: „Es gab eine richtige Reiseangst, die Geschäftsreisen sind zurückgegangen. Das war ein echter Schlag.“ Außerdem hätten die Firmen eine Weile dazu tendiert, Videokonferenzen abzuhalten, statt ihre Mitarbeiter oder Geschäftspartner zu einer Tagung zu laden. Das habe sich aber gebessert. Viele Unternehmen hätten erkannt, dass sich der Aufwand durch die persönlichen Gespräche doch lohne. „In einem Geschäftszweig gibt es einen Aufschwung, woanders bricht was weg. Die Hotelbranche spürt es sehr unmittelbar, wenn in der Wirtschaft etwas passiert“, resümiert die Marketingmanagerin. Die Hotel-Serie Die ersten fünf Folgen dieser kleinen Serie erschienen am 6. September (Appart-Hotel), am 8. September (Hotel Hasengarten), am 6. Oktober (Rosenhotel), am 27. Oktober (Hotel Erika) und am 3. November (Zur alten Scheune).

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