Zweibrücken Cappel kritisiert Globus und Möbelhaus

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Etwa 300 Beschäftigte von John Deere nahmen gestern Vormittag an einem Warnstreik für höhere Löhne vor den Toren des Zweibrücker Landmaschinenherstellers teil. Der Homburger IG-Metall-Chef Werner Cappel kritisierte dabei auch die beiden Märkte Möbel Martin und Globus, die gerichtlich gegen die geplante Brücke zum John-Deere-Gelände vorgehen. Dies gefährde auch Arbeitsplätze.

 John Deere sei einer der wichtigsten industriellen Arbeitgeber der Stadt, sagte der erste Bevollmächtigte der IG Metall Homburg-Saarpfalz. Er habe kein Verständnis für die Klage der beiden Märkte gegen die geplante Brücke zur Erschließung des John-Deere-Geländes. Das jährliche Einkommen der rund 1000 John-Deere-Beschäftigten in Höhe von 40 Millionen Euro fließe zum Großteil in den Konsum. Davon profitierten auch Möbel Martin und Globus. „Vor diesem Hintergrund ist es reichlich kurzsichtig, dass diese Unternehmen jetzt gegen eine bessere Erschließung des Industriegeländes klagen wollen. Wenn die Entwicklung von John Deere dadurch behindert werden sollte, gefährdet das tendenziell die vorhandenen und die Ansiedlung neuer Arbeitsplätze. Damit sägen die Einzelhändler am Ende den Ast ab, auf dem sie selber sitzen“, so Cappel. Nur zukunftsfähige und gut bezahlte Jobs böten die Grundlage für einen florierenden Handel in der Region. Die Kaufleute sollten über diese volkswirtschaftlichen Zusammenhänge nachdenken. „Wir fordern 5,5 Prozent mehr Geld, das Angebot der Arbeitgeber von 2,2 Prozent ist ein Skandal“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Kai Blasius. Zudem fordere man eine Neuregelung zur Altersteilzeit und eine tarifliche Bildungsteilzeit. „Die Herren im Haus wollen ganz allein entscheiden, wen sie noch brauchen und wen sie nach Hause schicken“, meinte Blasius. Deshalb müsse Arbeitsteilzeit eine Option für alle Beschäftigten bleiben und zu einem Instrument für alle ausgebaut werden, um flexibel in den Ruhestand überzugehen. Es sei eine maßlose Provokation der Arbeitgeber, Altersteilzeit nur jenen anzubieten, die eh schon nicht mehr könnten. Bei der Pallmann-Maschinenfabrik traten gestern 250 Arbeiter in den Ausstand, die Produktion stand still. Für heute ist ein Warnstreik beim Kranbauer Terex geplant. Die Gewerkschaft hat zu einer Kundgebung um 9.15 Uhr in der Dinglerstraße aufgerufen. (jo/cps)

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