Zweibrücken Bullacher: Haben nichts zu verlieren

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Zweibrücken. Nach Zweibrücken kamen die Handballer der TSG Haßloch in den vergangenen Jahren oft als Favorit – und gingen am Ende mit leeren Händen. Was bislang in Oberliga-Duellen galt, soll auch heute Abend (18 Uhr, Westpfalzhalle) gelten, wenn sich der SV 64 Zweibrücken und die TSG Haßloch als Drittligisten gegenüberstehen. Ein Unterschied: In der Oberliga ging es um Meisterschaften, heute gegen den Abstieg.

Dass Haßloch als Tabellen-13. favorisiert anreist, „daran besteht kein Zweifel“, sagt SV-Trainer Stefan Bullacher und verweist auf die Klasse von Spielmacher Peter Masica. „Ganz klar ein Zweitliga-Spieler“, sagt Bullacher über den Mann, der beim 25:25 im Hinspiel mit seinem Anschlusstreffer zum 24:25 45 Sekunden vor dem Ende den Grundstein für den späten Ausgleich gelegt hatte. Dazu komme mit Sebastian Bösing, der zum Zweitliga-Aspirant HSG Konstanz wechselt, ein Kreisläufer, „der eine unglaubliche gute Entwicklung genommen hat“, sagt Bullacher. Die Achse Masica-Bösing stören, ist eine Aufgabe für seine Defensive. Kevin Seelos in Schach halten, eine weitere. „Ganz ausschalten kann man ihn nicht“, steht für Bullacher fest. Im Hinspiel erzielte der Pole Marcin Waryas noch drei Tore für den SV. Seine sportliche Zukunft ist nun klar: Er hat gegenüber dem SV erklärt, das Spielertraineramt beim Pfalzligisten TV Thaleischweiler zu übernehmen. Beim SV 64 setzen sie heute auf die Emotionen, die jedes Duell zwischen diesen beiden Mannschaften zu etwas Besonderem werden ließen. Großes Fan-Interesse, keine optimalen personellen Voraussetzungen und „wir haben nichts zu verlieren“, sagt Bullacher dazu, was sein Team besonders motivieren könnte. So ähnlich waren die Voraussetzungen auch im letzten Oberliga-Aufeinandertreffen der Kontrahenten im Februar 2014. In einem stark dezimierten Zweibrücker Team war damals neben dem guten Torwart Ladislav Kovacin, auf den es auch heute ankommen wird, die unbekümmerte SV-Jugend ein Matchwinner. Der damals 16-jährige Nils Wöschler setzte wichtige Akzente. „Es wird nur funktionieren, wenn alle, die spielen können, ein Stückchen über sich hinauswachsen“, steht für Bullacher fest. Was die Personalsituation anbelangt, sind auch die Haßlocher vom Idealzustand ein Stück entfernt. Wie schon in der Woche zuvor, standen Trainer Admir Kalabic diese Woche nur wenige Spieler im Training zur Verfügung. „Es ist schade, denn das Mannschaftsspiel zu verbessern, ist so nicht möglich“, bedauert der Trainer den Umstand. Gleich mehrere angeschlagene Spieler fehlten. Heute Abend aber will Admir Kalabic auf jeden Fall zwei Punkte mit nach Hause nehmen. Wer der Gegner ist, ist für ihn unbedeutend: „Ich habe der Mannschaft gesagt, wir können auch gegen Barcelona spielen – ich will auch dann zwei Punkte, weil wir sie brauchen.“ (add/sab)

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