Zweibrücken Bretonisch, britisch, irisch

Einen schönen Abschluss der 150-Jahr-Feiern der katholischen Kirche St. Maria Magdalena Bruchmühlbach bildete am Samstag das Chorkonzert der Sängergruppe Sickingen. Neun Chöre brachten mit ihren Liedern Lichtblick in die Kirche und Wärme in die Herzen. Gut besetzte Kirchenbänke zeigten, dass Kirche lebt, auch und gerade durch das Miteinander und gemeinsame Musizieren von jung und alt.

Mit hellen Frauenstimmen beim „Ave Maria“, anspruchsvollen Tempowechseln bei Bruckners „Christus factus est“ und Manfred Bühlers stimmungshaften „Über den Sternen“ begann unter Gruppenchorleiter Thorsten Backes der Gesangverein Hauptstuhl. In eine prachtvoll kräftige Schlusssequenz („Was er mir Gutes getan hat“) mündete der gemeinsame Vortrag „Lobe den Herrn“ mit dem gemischten Chor Miesau. Das E-Piano spielte Philipp Backes. Kraftvoll couragiert ließ Karl Müller mit dem Gesangverein Miesau einen Lobgesang erklingen. Besinnlich, fast schon andachtsvoll, verklang „Bleib mir nah“, pointiert, mit Summstellen ausgestattet, sang man „My Heart Will Go On“ auf Deutsch. Aus zwei Jungen, elf Mädchen und einer Pianistin besteht Tonados, der Chor der jungen katholischen Gemeinden Bruchmühlbach/Vogelbach. Klar, ansprechend und gestalterisch brachte Brigitte Maurer mit ihm Leonard Cohens „Halleluja“, „We Believe“ und Karl Jenkins’ „Adiemus“ zum Vortrag. Mit solchem Nachwuchs braucht einem um die Zukunft des Singens nicht bange werden. Mit dem stattlichen 26 Sänger zählenden Männerchor Martinshöhe (Leitung: Ruprecht Schmidt) ging es weiter. Aus Psalm 121 („Hebe deine Augen auf“), Psalm 23 („Der Herr ist mein Hirt“), einem „Ave Maria“ in eigener Fassung und einem bretonischen Volkslied bestand die Auswahl. Sicher bewegte sich der Chor in geräuschbetonten Wendungen und kanonisch angelegten Liedpassagen. Ruhig und deutlich, freudig jubilierend und im spannungsreichen Aufbau ließ es Bernhard Strauß mit dem Volkschor Bechhofen angehen. „Herr der Welten“ von Manfred Bühler, „Wie groß bist du“ und „Meister, es toben die Winde“ hießen die Beiträge des gemischten Chors. Im geschickten Wechselspiel zwischen Frauen-, Männer- und Gesamtchor agierte unter Wolfgang Schmitt Tonart, der junge Neue Chor des Gesangvereins Harmonie Lambsborn. Internationale Musik, neu gesetzt, von Simon & Garfunkel, James E. Moore, John Rutter und William Henry Monk gefielen einem beifallsfreudigen Publikum. Auszüge aus Schuberts „Deutscher Messe“ stellte, mächtig und aufbrausend, unter Hans-Peter Heinz der katholische Kirchenchor Bruchmühlbach vor. Hohe Stimmlagen bestimmten Joseph Haydns „Die Himmel rühmen“. Von dem Theologen und Liedermacher Peter Strauch stammte das harmonisch intonierte „Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne“. Geheimnisvollen Lobgesang aus dem 15. Jahrhundert brachte mit „Alta Trinita“ der gemischte Chor des Gesangvereins Volkschor Vogelbach zu Gehör. Der Name war Programm bei der Formation Come2sing, dem jungen Chor des Gesangvereins Volkschor Vogelbach. 18 Frauen- und neun Männerstimmen bilden das Fundament der von Wolfgang Fuhrmann eingestimmten Formation. Schlichte Harmoniefolgen lieferte Bob Chilcotts Segenslied „Irish Blessing“. Aus einem meditativen Beginn in mitreißende Gospelklänge führte Lorenz Meierhofers „Let My Light Shine Bright“. Auf angenehme Bässe stützte sich „Let There Be Peace on Earth“. Die Botschaft erreichte das Publikum. Die Kollekte nach gut zweieinhalb Stunden war für die Renovierung des Kirchenturms und seiner Klinkerwände bestimmt. Angesichts zunehmender Kälte eine gute Idee. (jst)

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